Vonovia-Chef Rolf Buch ist auf 180. Der Chef des Immobilienkonzerns Vonovia erhebt schwere Vorwürfe und spricht sogar von „Manipulation“. Adressat der Vorwürfe ist der Berliner Senat. Beim Mietspiegel in der Hauptstadt verzerre er die Marktrealität.
Rolf Buch schaltet nicht nur in Sachen Wachstum in den Angriffsmodus, sondern auch in der politischen Debatte. „Wir haben erhebliche Zweifel an der methodischen Herangehensweise und sehen eine politische Einflussnahme“, erklärte er bei einer Veranstaltung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI). Der Mietspiegel führe zu deutlich geringeren Möglichkeiten für Mieterhöhungen, als wirtschaftlich notwendig wäre.
Der Berliner Senat reagierte prompt und wies die Vorwürfe entschieden zurück. Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler betonte, dass der Mietspiegel in enger Zusammenarbeit mit Experten und unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben erstellt worden sei. Er sei ein „verlässliches und rechtssicheres Instrument“, das sich an wissenschaftlich anerkannten Standards orientiere.
Buchs Interesse am Berliner Mietspiegel kommt nicht von ungefähr. Die Hauptstadt hat einen erheblichen Anteil am Gesamtportfolio des Bochumer Wohnungskonzerns sowie an dessen Tochter Deutsche Wohnen. Dort steht heute ein Showdown um die vollständige Übernahme an.
Die Auseinandersetzung ist auch für die Vonovia-Aktie von Bedeutung. Gerade in Berlin haben regulatorische Eingriffe in den Immobilienmarkt immer wieder für Unsicherheiten gesorgt. Ein zu restriktiver Mietspiegel könnte das Wachstumspotenzial des Unternehmens erheblich beeinträchtigen. Dennoch dürfte der Berliner Wohnungsmarkt für Vermieter wie Vonovia weiterhin attraktiv bleiben.
Die Vonovia-Aktie bleibt weiterhin richtungslos und pendelt um die Marke von 28,00 Euro. Investierte Anleger halten ihre Positionen mit einem Stopp bei 25,50 Euro. Neueinsteiger sollten sich vorerst zurückhalten. Erst mit einem nachhaltigen Anstieg über den Widerstand bei 28,80 Euro würde sich das Chartbild wieder zugunsten der Bullen aufhellen.