Der Bioethanolhersteller Verbio hat am Mittwoch seine Ergebnisse für das zweite Quartal bekanntgegeben. Die Zahlen fielen besser aus als erwartet und bescherten der Aktie zunächst einen Anstieg von über zwölf Prozent. Mittlerweile mussten die Papiere den Großteil der Gewinne aber wieder abgeben.
Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 6,5 Prozent auf 393,6 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte um gut 20 Prozent auf 20,8 Millionen Euro. Die Analysten hatten mit größeren Rückgängen gerechnet. Unter dem Strich litt Verbio unter einem Verlust von 3,5 Millionen Euro nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 0,8 Millionen Euro zu Buche stand. Aber: Im Vergleich zum ersten Quartal nach einem operativen Verlust von 6,6 Millionen rutschte Verbio nun wieder in die schwarze Zahlen.
Im Biodiesel-Segment konnte sich das Ergebnis jedoch deutlich verbessern. Der Umsatz blieb mit 242,5 Millionen Euro nahezu konstant, während das EBITDA mit 36,6 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 29,3 Millionen Euro lag. Insbesondere vorteilhafte Einkaufskonditionen für Rapsöl trugen zu besseren Produktmargen bei.
Anders sah es im Segment Bioethanol/Biomethan aus: Der Umsatz sank trotz gestiegener Produktionsmengen um zwölf Prozent auf 146,9 Millionen Euro, da die Verkaufspreise branchenweit rückläufig waren. Das EBITDA blieb mit minus 15,3 Millionen Euro im negativen Bereich.
Ausblick
Verbio hält an seiner gesenkten Jahresprognose fest. Für 2024/25 erwartet das Unternehmen weiterhin ein EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich – zuvor hatte die Spanne noch zwischen 120 und 160 Millionen Euro gelegen. Hintergrund sind technische Probleme in der neuen Anlage in Nevada (USA) sowie eine schleppende Erholung der THG-Quotenpreise. „Die Verfahrenstechnik ist ausgereift, nun gilt es, Qualitätsprobleme beim Equipment zu lösen“, erklärte CTO Prof. Dr. Lüdtke. Die aktuelle Auslastung der Anlage liegt unter 25 Prozent, was die Rentabilität erheblich einschränkt.
Die großen Kurssprünge bei der Verbio-Aktie hielten nicht lange an. Die Aktie prallte am GD50 ab und legte den Rückwärtsgang ein. DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern an der Seitenlinie zu bleiben.