Die TUI-Aktie tut sich aktuell schwer, nachhaltig nach oben auszubrechen, hält sich jedoch stabil über der wichtigen Unterstützung im Bereich von 7,45 Euro (DER AKTIONÄR berichtete). Ein möglicher Katalysator für einen nun einsetzenden Kursaufschwung: Zwei große Leerverkäufer haben ihre Positionen zuletzt reduziert – ein Indiz dafür, dass die pessimistische Einschätzung schwindet.
Mit Marshall Wace LLP und LMR Partners LLP haben zuletzt zwei große Shortseller ihre Leerverkaufspositionen laut Bundeanzeiger reduziert. LMR Partners hält jetzt nur noch 0,48 Prozent der ausstehenden TUI-Aktien und ist damit unter die Offenlegungsschwelle von 0,5 Prozent gefallen. Beide Hedgefonds gehören neben Gladstone Capital Management, D.E. Shaw & Co., Capital Fund Management und Two Sigma Investments zu den sechs größten Shortsellern bei TUI.
Insgesamt befinden sich laut shortsell.eu derzeit noch 10,18 Prozent der TUI-Aktien in den Händen von Leerverkäufern. Damit zählt die Aktie weiterhin zu den meistgeshorteten in Deutschland. Allerdings lag der Anteil Anfang November noch deutlich über elf Prozent – der Rückgang könnte als Zeichen für ein schwindendes Misstrauen am Markt gewertet werden.
TUI zeigt sich operativ in starker Verfassung. Auch für 2025 sind die Buchungstrends positiv: Der Reiseveranstalter Dertour, die Nummer zwei nach TUI, meldet für den Sommer Rekord-Buchungseingänge. "Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen", sagte jüngst Dertour-Manager Mark Tantz. Dies deckt sich mit den Aussagen von TUI-Chef Sebastian Ebel, der von einer gut laufenden Wintersaison berichtete. Und: Für den Sommer 2025 liegen die Buchungen bereits sieben Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die große Nachfrage hat sich auch in den Geschäftszahlen niedergeschlagen: Im Geschäftsjahr 2023/24, das Ende September abgeschlossen wurde, steigerte TUI den Umsatz um zwölf Prozent auf 23,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) wuchs überproportional um rund ein Drittel, und zwar von rund einer Milliarde Euro auf 1,3 Milliarden Euro (DER AKTIONÄR berichtete).
Mit Blick auf die Gästezahlen ist TUI 2024 allerdings noch nicht ganz auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019 angekommen. Zwar verzeichnete das Unternehmen eine Steigerung um rund sieben Prozent auf 20,3 Millionen Gäste, doch im Jahr 2019 waren es noch 20,6 Millionen Reisende. Für 2025 will TUI diese Marke knacken und plant mittelfristig, das EBIT um sieben bis zehn Prozent jährlich zu steigern.
Die TUI-Aktie, die sich zum Wochenauftakt stabil zeigt und um ihre Nulllinie von 7,60 Euro pendelt, bietet weiterhin signifikantes Aufwärtspotenzial. Neben den überzeugenden fundamentalen Aussichten könnte der Rückzug der Leerverkäufer als Signal für eine mögliche Trendwende interpretiert werden. Anleger, die bereits investiert sind, sollten daher an Bord bleiben.