Trotz guter Branchenaussichten, starker Buchungszahlen und steigender Reisepreise enttäuscht die TUI-Aktie die Anleger. Auf Monatssicht liegt sie über elf Prozent im Minus. Charttechnisch bleibt die Lage angespannt, ist aber alles andere als hoffnungslos.
Dabei könnte alles so positiv sein: Zu Wochenbeginn meldete das Statistische Bundesamt neue Rekordzahlen für den Deutschland-Tourismus (DER AKTIONÄR berichtete). Am Donnerstag folgten gute Nachrichten aus Österreich – TUI spürt trotz der schwachen Wirtschaftslage Rückenwind. Noch nie gab es so viele und so frühzeitige Buchungen wie für den Sommer 2025.
Doch die Aktie schwächelt. Dabei sah die Entwicklung lange vielversprechend aus: In den vergangenen rund fünf Monaten legte das Papier des Reise-Riesen rund 76 Prozent zu, von 5,05 Euro (5. August) auf 8,88 Euro (12. Dezember). Seitdem hat der MDAX-Wert jedoch – trotz zwischenzeitlicher Erholungen – etwa 16 Prozent verloren. Immerhin hielt die Supportzone bei 7,45 Euro (früheres Ausbruchsniveau) stand.
Sollte diese Marke fallen, rückt die nächste Unterstützung bei 7,22 Euro ins Blickfeld. Auch ein Rückgang auf dieses Niveau würde aus charttechnischer Sicht noch kein Verkaufssignal bedeuten. Erst ein Unterschreiten des GD200 bei 6,93 Euro wäre ein solches Signal.
Für einen positiven Impuls nach oben müsste die Aktie indes den Widerstandsbereich bei acht Euro überwinden. Gelingt dies, würde sich das charttechnische Bild deutlich aufhellen. Eine neue Aufwärtsbewegung könnte dann zunächst bis 8,50 Euro führen. Im Anschluss käme das jüngst markierte Verlaufshoch bei 8,88 Euro als nächstes Ziel in Reichweite.
Es ist ein Jammer: Die Fundamentaldaten von Europas größtem Reiseveranstalter – Kennzahlen, Buchungszahlen und Branchenaussichten – bleiben positiv. Auch die günstige Bewertung mit einem 2025er-KGV von 6 (Peers:14) spricht für einen Einstieg oder Nachkauf. Doch aufgrund des angeschlagenen Chartbilds ist die im MDAX gelistete Aktie aktuell lediglich eine Halteposition.