Der Silberpreis gab den Anlegern in den vergangenen Wochen kaum Anlass zur Freude. Der kleine Bruder von Gold kam deutlich unter die Räder. Von rund 19,50 Dollar ging es steil bergab. Und doch: Momentan deutet vieles darauf hin, dass dieser Abverkauf nur eine ganz normale und gesunde Korrektur im Aufwärtstrend ist und Silber vielleicht sogar dieses Jahr die 20-Dollar-Marke knacken kann.
Charttechnisch könnte es sich um zwei Formationen handeln: Die von mir bevorzugte ist eine bullishe Flagge. Diese verläuft zwar vergleichsweise steil – also deutlich steiler als bei Gold. Aber das ändert nichts daran, dass sie im Chart gut ausgebildet ist. Der Vorteil einer solch steilen Formation: Der Ausbruch könnte vergleichsweise einfach gelingen. Natürlich könnte man auch an ein abfallendes Dreieck denken. Doch auch das wird in der Regel nach oben aufgelöst. So oder so: Auch wenn der Silberpreis kurzfristigen einen deutlichen Rücksetzer vollzogen hat. Auf mittlere Sicht ist aktuell nichts zu erkennen, was ein bearishes Bild auf Silber wirft. Im Gegenteil: Gelingt der Ausbruch auf der Oberseite, dann könnte es relativ rasch in Richtung 20 Dollar gehen.
Unser Kursziel liegt bei Silber sogar in der Region von 22 bis 23 Dollar. Ob das in diesem Jahr noch gelingt? Möglich, aber vermutlich ist das erste Quartal 2020 der wahrscheinlichere Zeitraum für ein solches Szenario. Spätestens beim Zwischenhoch aus dem Sommer dürften sich die Bullen noch einmal die Zähne kurzfristig ausbeißen. Es könnte einige größere Sprünge – sowohl nach oben als auch nach unten – in dieser Bewegung, die wir charttechnisch als Welle 5 sehen, geben. Aber die grundsätzliche Richtung steht für uns im Fall eines Ausbruchs auf der Oberseite fest: nach oben. In einer Welle 5 sollte Silber dabei auch den Goldpreis deutlich outperformen. Mutige Anleger nutzen also die aktuelle Schwächephase zum Aufbau einer Position im Silberbereich und setzen auf einen Anstieg jenseits der 20-Dollar-Marke.