Das klingt wirklich gut: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Anteilscheine von Rio Tinto von 6.700 auf 7.300 Pence (umgerechnet 86,95 Euro) angehoben. Daraus ergibt sich ausgehend vom letzten Schlusskurs ein Aufwärtspotenzial von 50,7 Prozent. Dementsprechend wurde die Einstufung für die Dividendenpapiere auf "Buy" belassen.
Analyst Matt Greene rät Anlegern in einer am Freitag vorliegenden Brancheneinschätzung zum vergangenen Quartal, bei europäischen Stahl- und Bergbautiteln selektiv zu bleiben. Der Fokus sollte auf den Barmittelzuflüssen, den Erträgen und der Unterstützung durch die Bewertungen in einem unsicheren Geschäftsumfeld liegen. Die Markterwartungen an umfangreiche wirtschaftspolitische Interventionen Chinas, die in den letzten Monaten die Rohstoffpreise angetrieben hätten, seien enttäuscht worden. Für Unsicherheit habe zudem der Ausgang der US-Wahlen im November gesorgt. Greenes Branchenfavoriten sind Glencore, Rio Tinto und Norsk Hydro.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Rio Tinto von 6.000 auf 6.400 Pence angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Unter den breit aufgestellten Minenbetreibern bleibe Rio Tinto sein bevorzugter Wert, der Anlagehintergrund sei hier stabiler und das Ertragsprofil attraktiver als beim Konkurrenten BHP, schrieb Analyst Richard Hatch.
Indes hat das Analysehaus Jefferies das Kursziel für Rio Tinto von 6.400 auf 6.000 Pence gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Zwar näherten sich die Aktienkurse von Bergbauunternehmen ihren Tiefpunkten, eine Erholung werde jedoch Zeit brauchen, schrieb Analyst Christopher LaFemina in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. 2025 rechnet er mit nur begrenzt steigenden Rohstoffpreisen, auch wenn er Potenzial für einen Anstieg der Kupfer-, Aluminium- und Kokskohle-Preise sieht. Dabei wartet LaFemina weiterhin auf den Aufschwung in der US-Stahlindustrie.
Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für Rio Tinto sind durchaus gut. Der Konzern ist sehr breit und stark aufgestellt und verfügt über eine solide Bilanz. Mit einem KGV von 9 und einer Dividendenrendite von knapp sechs Prozent ist der Global Player aktuell sehr günstig bewertet. Wer auf den Blue Chip setzt, sollte die Position nach wie vor mit einem Stoppkurs bei 49,00 Euro nach unten absichern.
Enthält Material von dpa-AFX