Nachdem die Rheinmetall-Aktie am Montag ein neues Rekordhoch erreicht hat, legt das Papier am Dienstag eine Verschnaufpause ein. Ungeachtet davon bleibt die Nachfrage nach Rüstungsgütern hoch. Die Bundesregierung drückt bei der Digitalisierung der Bundeswehr aufs Tempo – und setzt dabei auf den DAX-Konzern. DER AKTIONÄR beleuchtet die aktuelle Gemengelage.
Konkret hat Rheinmetall den Zuschlag für ein weiteres Großprojekt erhalten. Der Konzern wird das „Tactical Wide Area Network for Land Based Operations“ (TaWAN LBO) aufbauen – ein modernes Kommunikationsnetz für die Bundeswehr. Der Vertrag läuft über zehn Jahre und hat ein Volumen von mehreren Milliarden Euro. Eine erste Bestellung über 1,88 Milliarden Euro wurde bereits erteilt.
Mit TaWAN LBO geht Rheinmetall den nächsten Schritt in der digitalen Kriegsführung. Die Bundeswehr braucht eine schnelle und zuverlässige Datenverbindung – von der Einsatzzentrale bis ins Feld. Das neue System ergänzt bereits laufende Digitalisierungsprojekte und sorgt für eine lückenlose Vernetzung. Für den Betrieb liefert Rheinmetall 102 gepanzerte 8x8-Lkw der Traton-Marke MAN. Einige transportieren große Antennenmasten, andere enthalten die Steuerungstechnik und Server. So lässt sich das System flexibel einsetzen und schnell aufbauen – auch in schwierigen Einsatzgebieten.
Armin Papperger, Vorstandschef von Rheinmetall, sieht darin einen wichtigen Schritt: „Dieser Auftrag zeigt das große Vertrauen der Bundeswehr in unsere Lösungen. Unser Ziel ist ein leistungsfähiges, zuverlässiges Netzwerk, das Maßstäbe in der digitalen Verteidigung setzt.“
Nach der jüngsten Rally setzt die Aktie kurz zurück. Kein Grund zur Panik! Der neue Milliardenauftrag zeigt, dass Rheinmetall weiter auf Wachstumskurs ist. Auch die geopolitische Lage sorgt für volle Auftragsbücher (DER AKTIONÄR berichtete).
Mit TaWAN LBO baut der Konzern seine Kompetenz in der digitalen Kriegsführung aus. Moderne Kommunikationssysteme werden für die Bundeswehr immer wichtiger – und Rheinmetall sichert sich in diesem Bereich eine führende Position. Seit der Empfehlung in Ausgabe 33/22 steht ein Plus von rund 375 Prozent zu Buche. Anleger lassen die Gewinne laufen.