Die Unsicherheit an den Märkten ist mit dem Brexit zurückgekehrt. Die Flucht in Sicherheit ist nun wieder ein Thema. Damit wird die Pharmabranche als klassisch defensive und konjunkturunabhängige Branche wieder hochinteressant. Einer der interessantesten Werte des Segments ist die Aktie des Schweizer Pharmakonzerns Roche. Das Unternehmen ist insbesondere im margenstarken Krebssektor enorm stark aufgestellt und konnte hier zuletzt gute Erfolge feiern. Für das Immuntherapeutikum Atezolizumab hat Roche von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für einen bestimmten Typ des Harnblasenkarzinoms erhalten. Dies ist die erste von der FDA zugelassene Krebsimmuntherapie, die am PD-L1-Antagonisten ansetzt. Gerade der Krebsimmuntherapie wird enorm großes Wachstumspotenzial beigemessen. Hier verfügt Roche über eine sehr starke Pipeline.
Britischer Dividendengarant
Deutlich näher am Brexit-Geschehen als die Schweizer ist die britisch-schwedische Astrazeneca. Dennoch sind auch hier die direkten Auswirkungen eines Ausstiegs Großbritanniens aus der EU sehr gering. Die Regularien für etwaige Zulassungen dürften sich damit nicht ändern. Und Hauptabsatzmarkt von Astrazeneca sind die USA. Im Gegenteil – ein schwaches Pfund dürfte dort die Medikamente sogar erschwinglicher machen. Astrazeneca kann aber mit einem weiteren Trumpf aufwarten: Mit einer Dividendenrendite von fünf Prozent zählt das Unternehmen zu den stärksten und zudem auch zuverlässigsten Dividendenzahlern.
Nachkaufchance bei Rücksetzern
Die Pharmabranche dürfte einer der großen Gewinner der derzeitigen Unsicherheit sein. Mit Roche und Astrazeneca investieren Anleger in zwei hochinteressante Vertreter. Die Aktie von Astrazeneca konnte zuletzt bereits deutlich zulegen und hat gleich mehrere charttechnische Kaufsignale geliefert.