Zum Wochenauftakt stehen an der Wall Street nicht nur viele Tech-Aktien unter Druck. Auch die Papiere kalifornischer Versorger erleiden zum Teil starke Kursverluste, weil die Sorgen der Investoren bezüglich möglicher Klagen gegen die Versorger in Zusammenhang mit den Waldbränden in Los Angeles sich am Montag bewahrheitet haben.
So wurde die kalifornische Tochtergesellschaft von Edison International wegen einem der Brände verklagt. Obwohl die Verantwortung von Edison für die Brände noch nicht bewiesen ist, sorgt die Unsicherheit über potenzielle Schadensersatzforderungen zu massiven Verkäufen und zweistelligen Kursverlusten. Edison betonte, dass interne Analysen keine betrieblichen oder elektrischen Anomalien in den zwölf Stunden vor Ausbruch des Feuers festgestellt hätten.
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, können für Versorgungsunternehmen in brandgefährdeten Regionen wie Kalifornien solche Klagen langwierige rechtliche Auseinandersetzungen und hohe Vergleichssummen nach sich ziehen. Ein Beispiel ist das kalifornische Unternehmen PG&E, das nach mehreren tödlichen Bränden im Jahr 2017, die auf seine Stromleitungen zurückgeführt wurden, 2019 Insolvenz anmelden musste. PG&E ist zwar wieder auf die Beine gekommen, steht aber auch in den letzten Tagen unter Druck.
Die Klage gegen Edison International verdeutlicht die Risiken, denen kalifornische Energieversorger durch Waldbrände ausgesetzt sind. Es gibt zwar staatliche Hilfsfonds, doch die Unsicherheit dürfte angesichts der anhaltenden Waldbrände hoch bleiben und die Aktienkurse weiter unter Druck setzen.