Die Infineon-Aktie konnte in den vergangenen Tagen wieder Boden gut machen. Die entscheidenden Impulse kamen dabei von den Wettbewerbern aus der Chipbranche. Bei dem DAX-Konzern herrscht dagegen noch weiter Funkstille. Frische Quartalszahlen gibt es erst am 11. November. Analysten sehen im Vorfeld weiter Kurspotenzial.
DER AKTIONÄR bleibt für die langfristigen Aussichten zuversichtlich gestimmt. Die Megatrends Elektromobilität und automatisiertes Fahren sind die bestimmenden Wachstumstreiber. Sie lassen den durchschnittlichen Halbleiterbedarf pro Fahrzeug besonders stark ansteigen. Kurzfristig überwiegt dagegen die Unsicherheit. Die im März gesenkte Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 sollte aber auch dank eines starken Dollars erreicht worden sein. Die Prognose für das erste Quartal 2019/20 dürfte aber noch verhalten ausfallen. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr könnte die Talsohle in Sachen Profitabilität dann durchschritten sein.
Zu diesem Schluss kommt aus das Gros der Analysten: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 19,67 Euro – also rund zwölf Prozent über dem aktuellen Niveau. Von insgesamt 32 Experten sprechen sich gleich 17 für den Kauf der Papiere aus. Zuletzt bestätigte die Schweizer Großbank UBS die Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 23,50 Euro. Elfmal lautet die Empfehlung, die Aktie zu halten. Nur vier Analysten raten zum Verkauf der Aktie.
Das kurzfristige Szenario bleibt unverändert: Solange sich die Aktie oberhalb der leicht ansteigenden Unterstützungslinie bei aktuell 15,70 Euro halten kann, ist die Welt aus charttechnischer Sicht in Ordnung. Nach dem Sprung über die 17-Euro-Marke könnte die Aktie nun kurzfristig Kurs auf die 19-Euro-Marke nehmen.