Nach den überraschend stark ausgefallenen Quartalszahlen steht die Infineon-Aktie im Feuer. Mehrere Analysten hoben ihre Kursziele an, am Donnerstag reagiert auch Morgan Stanley. Der DAX-Wert hat nun eine charttechnisch bedeutende Zone erreicht. DER AKTIONÄR nennt die wichtigen Chartmarken, die beachtet werden sollten.
Die Trendwende des Chip-Herstellers setzt sich fort. Seit Infineon am Dienstag mit frischen Quartalszahlen (DER AKTIONÄR berichtete) nicht nur die Erwartungen der Analysten übertroffen hat, sondern auch die eigene Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben korrigierte, ist die Aktie nicht mehr zu halten. Seit dem Xetra-Schluss am Montag bei 31,25 Euro hat Infineon starke 20 Prozent zugelegt. Denn am Donnerstag-Morgen zog der Kurs zeitweilig bis auf 37,63 Euro an.
Zuvor hat die US-Investmentbank Morgan Stanley Infineon von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft. Die Münchner schalten einen Gang hoch, bei dem Chipkonzern komme eine zyklische Erholung in Gang, schrieb Analyst Lee Simpson in seiner aktuellen Empfehlung. Das Autogeschäft laufe robust, dies dürften die Investoren aber nach wie vor etwas hinterfragen. Mit erhöhten Zielen für 2025 und besseren Signalen für das zweite Quartal hebe sich Infineon indes sehr deutlich von den Rivalen ab. Simpson hab das Kursziel für den DAX-Wert auf 40 Euro an.
In den Tagen zuvor hatten bereits Goldman Sachs, Deutsche Bank und Jefferies ihre Kursziele für die Infineon-Aktie angehoben. Der optimistischste Analyst hat die 50-Euro-Marke ausgegeben (DER AKTIONÄR berichtete). Zur Begründung verweist man auch auf die Bedeutung des Unternehmens im Bereich der künstlichen Intelligenz. Dieser Sektor biete enormes Wachstumspotenzial, insbesondere in Europa.
![Infineon seit Anfang 2023 (Xetra, in Euro)](https://images.boersenmedien.com/images/2e830e81-f489-4188-bba5-283b3fe322bc.jpg?w=1000)
Charttechnisch hat sich das Infineon-Bild gebessert. Nun muss die bis zum Hoch aus Juli 2023 zurückreichende Abwärtstrendlinie bei 37,40 Euro nachhaltig überwunden werden. Die nächste Hürde, die es dann zu überwinden gilt, ist das 52-Wochenhoch bei 38,81 Euro. Darüber hindert dann noch die 40-Euro-Marke eine weitere Aufwärtsbewegung Richtung Allzeithoch, das im November 2021 bei knapp 44 Euro markiert wurde.
Die Infineon-Aktie profitiert aktuell noch von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen und der Anhebung der Umsatzprognose. Auch Künstliche Intelligenz treibt das Geschäft: Der Bedarf an Leistungshalbleitern für KI-Rechenzentren explodierte geradezu. Der Infineon-Kurs hat die seit letztem Sommer anhaltende Seitwärtspendelzone endlich nach oben verlassen. Das 'Golden Cross' gibt zusätzlich Hoffnung.
Bleibt Gegenwind durch einen schwächeren Dollar aus (der starke Dollar stützte das Infineon-Geschäft zuletzt), sollten auch die nächsten Charthürden bei 37,50 Euro, bei 38,50 bis 39 und bei 40 Euro überwunden werden. Engagierte Anleger bleiben dabei.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Infineon.