Die Aktie des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials war in den vergangenen Monaten einer der stärksten DAX-Werte. Am 25. Februar legt das Unternehmen Zahlen für das abgelaufene Jahr vor. Im dritten Quartal profitierte der Global Player vor allem von besser laufenden Geschäften in Nordamerika sowie von seinem Sparkurs.
Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) stieg. Während das Unternehmen das Ergebnis in Nordamerika und in der Region Afrika-Mittelmeerraum-Westasien steigern konnte, musste es in Asien-Pazifik und Europa leichte Rückgänge hinnehmen. Auch die Erlöse zogen dank jüngster Zukäufe leicht an. Rechnet man Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen heraus, verharrte der Umsatz aber in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Für das Gesamtjahr wurden die Heidelberger bei Vorlage der Neunmonatszahlen im November etwas zuversichtlicher: Das untere Ende des angepeilten Gewinnziels für 2024 hob der Konzern um 100 Millionen Euro an. Für das abgelaufene Jahr erwartet der Vorstand damit ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro nach gut 3 Milliarden Euro 2023.
Das Unternehmen will wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken anpassen. So wurde im Zementwerk Hannover und im nordspanischen Werk Añorga jeweils die Klinkerproduktion im Sommer eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen im Oktober 2025 geschlossen werden.
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im vierten Quartal im Schnitt bei 5,3 Milliarden Euro und damit gut vier Prozent über dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) dürfte mit 863 Millionen Euro um mehr als 14 Prozent zulegen.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnen die Experten im Schnitt mit einem Umsatz von gut 21 Milliarden Euro und mit einem operativen Gewinn von knapp 3,2 Milliarden Euro. Das wäre beim Umsatz weniger und beim Ergebnis mehr als im Vorjahr. Für 2025 gehen die Analysten von Erlösen in Höhe von 22,3 Milliarden Euro und von einem operativen Gewinn von knapp 3,5 Milliarden Euro aus.
Die jüngsten Trends zeigten, dass die Geschäfte in Osteuropa weiter stark liefen und der Absatz in den Kernmärkten Westeuropas die Talsohle erreicht hätten, schrieb JPMorgan-Analystin Elodie Rall nach einem Treffen mit Vorstandschef Dominik von Achten. Zudem hätte das Unternehmen weiterhin Verbesserungs- und Verkaufskandidaten in Afrika, Asien und Europa.
Die Resultate dürften laut Analyst Jon Bell von der Deutschen Bank robust ausfallen. Der Baustoffkonzern dürfte von Zukäufen in Nordamerika, Großbritannien und Indonesien profitiert haben. Nach Einschätzung der Jefferies-Analystin Glynis Johnson wird sich das operative Ergebnis insgesamt im Rahmen der Markterwartung bewegen. Mit Blick auf einzelne Regionen ist das Analystenhaus aber etwas optimistischer für Europa und etwas vorsichtiger für Nordamerika.
Die Perspektiven für die Heidelberg-Materials-Aktie sind gut, der Chart kann sich durchaus sehen lassen und dennoch ist die Bewertung immer noch günstig. So errechnet sich das KGV für das kommende Jahr auf gerade einmal 9. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist mit einem Wert von 1,1 immer noch sehr moderat. Daher kann beim DAX-Titel nach wie vor zugegriffen werden. Der Stoppkurs sollte bei 93,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX