Über viele Monate hinweg beschäftigten die Übernahmegespräche zwischen dem arabischen Ölriesen Adnoc und dem Vorstand des DAX-Konzerns Covestro die Marktteilnehmer. Mittlerweile befindet sich die beschlossene Übernahme des deutschen Chemieproduzenten auf der Zielgeraden. Adnoc arbeitet aber direkt weiter daran, zu einem Chemieriesen zu werden.
So will das Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammen mit OMV den kanadischen Chemiehersteller Nova Chemicals übernehmen. Besser gesagt, sollen die beiden Joint Ventures der Konzerne, Borealis und Borouge, mit der kanadischen Gesellschaft verschmolzen werden. Allerdings muss hierfür wohl noch der Adnoc-Eigentümer, der Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi, diesem Deal zustimmen.
Bereits seit dem Jahre 2023 führen Adnoc und OMV immer wieder Gespräche über eine mögliche Zusammenführung von Borouge und Borealis. Dadurch könnte ein Chemieriese mit einem Umsatz von über 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr geformt werden. OMV hält aktuell 75 Prozent an Borealis, die restlichen 25 Prozent besitzt Adnoc. Borealis gehören wiederum 36 Prozent an Borouge, an denen Adnoc 54 Prozent hält. Zudem verfügt Adnoc über einen Anteil von 24,9 Prozent an OMV. Es dürfte spannend werden, ob Adnoc und OMV ihr Beteiligungsgeflecht in den kommenden Monaten oder gar Jahren noch stärker vernetzen werden. Soll nun auch noch Nova Chemicals eingegliedert werden, dürften die etwas unübersichtlichen Strukturen vermutlich endlich entflochten werden.
Der Energieriese OMV arbeitet weiter eifrig daran, die Position in der Chemiebranche auszubauen und dadurch die Abhängigkeit vom Geschäft mit Öl und Gas kontinuierlich zu verringern. Der angestrebte Deal mit Adnoc und Nova Chemicals würde bei diesem Vorhaben natürlich helfen. Die immer noch sehr günstig bewertete Dividendenperle ist weiterhin attraktiv. Der Stoppkurs sollte bei 31,00 Euro belassen werden.