Der Chemieriese Covestro hat Ende der vergangenen Woche die detaillierten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Dabei gefiel den Marktteilnehmern die etwas optimistischere Prognose des Vorstands. Auch bei den meisten Analysehäusern kamen das Zahlenwerk und der Ausblick durchaus gut an.
So hat etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs Covestro nach vollständigen Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 64 Euro belassen. Das liegt satte 60 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Der Kunststoffkonzern habe die Zielspanne für das operative Ergebnis (Ebitda) aktualisiert, die unter ihrer Schätzung liege, schrieb Analystin Georgina Fraser. Zudem wolle das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm wieder aufnehmen.
Ebenfalls Luft nach oben sieht die Baader Bank. Analyst Markus Mayer hat die Einstufung für die DAX-Titel auf "Buy" mit einem Kursziel von 45,50 Euro belassen. Die für das zweite Quartal in Aussicht gestellten Ziele des Chemiekonzerns lägen deutlich über den Erwartungen des Marktes.
Hingegen ist die US-Bank JPMorgan eher zurückhaltend: Analyst Chetan Udeshi hat Covestro nach vollständigen Quartalszahlen des Kunststoffkonzerns auf "Neutral" mit einem Kursziel von 38 Euro belassen. Wie zuvor schon bei BASF seien auch bei Covestro die gesunkenen Volumina sehr schwach ausgefallen, so Udeshi. Der überraschend starke operative Ergebnisausblick (Ebitda) auf das laufende Quartal sollte die Aktie aber antreiben.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die konjunkturellen Risiken dürften angesichts des niedrigen Börsenwerts bereits ausreichend eingepreist sein. Sollte die chinesische Volkswirtschaft wieder nachhaltig Fahrt aufnehmen, dürfte Covestro in einigen Monaten wieder deutlich höher als derzeit notieren. Mutige mit einem langen Atem können abgesichert mit einem Stoppkurs bei 31,50 Euro auf dieses Szenario spekulieren.
Mit Material von dpa-AFX