Konjunkturabhängige Unternehmen wie etwa die Chemieriesen BASF oder Covestro blicken mit Spannung auf die Entwicklung in China. Zum einen ist das Reich der Mitte einer der wichtigsten Faktoren für die Weltwirtschaft, zum anderen sind beide DAX-Konzerne dort auch sehr stark vertreten und investieren im größten Chemiemarkt der Welt fleißig weiter.
Doch die wirtschaftliche Erholung in China verläuft nach wie vor uneinheitlich. Während der Dienstleistungssektor wächst, deuten Indikatoren auf Probleme in der Industrie hin. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins Caixin für das verarbeitende Gewerbe fiel im April von 50,0 Punkten im Vormonat auf 49,5 Zähler, wie Caixin am heutigen Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Vorfeld hingegen eine leichte Aufhellung erwartet.
Werte unterhalb von 50 Punkten deuten bei diesem Index auf eine Schrumpfung der wirtschaftlichen Aktivität hin. Ein ähnliches Signal hatte vor wenigen Tagen der von der Regierung veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für die Industrie gesendet. Dagegen halten sich die Indikatoren für den Dienstleistungssektor klar über der Wachstumsschwelle.
Ökonomen erklären die unterschiedliche Entwicklung zwischen Industrie und Dienstleistern unter anderem mit dem schwächelnden Welthandel, der die exportorientierte Industrie belastet. Die Konjunkturerholung in China nach der Abkehr von der strikten Corona-Politik kommt dagegen dem binnenorientierten Dienstleistungssektor zugute.
Es dürfte weitgehend klar sein: Nimmt die chinesische Volkswirtschaft wieder Fahrt auf, sollte es mit den Aktienkursen von Covestro und BASF wieder deutlich nach oben gehen. Wer dieses Szenario für realistisch hält, kann bei den beiden im historischen Bewertungsvergleich immer noch relativ günstigen DAX-Titeln zugreifen. Die Stoppkurse sollten bei 31,50 Euro (Covestro) beziehungsweise 42,00 Euro (BASF) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX