Die Aktie von BASF setzt ihre Erholung nach dem Kursrutsch im Zuge der Gewinnwarnung (mehr dazu lesen Sie hier) fort. Indes könnte das Rennen um die Nachfolge von BASF-Chef Martin Brudermüller einem Pressebericht zufolge intern entschieden werden. Markus Kamieth habe als China-Chef des Chemiekonzerns die Nase vorn.
Dies berichtete die "Financial Times" ("FT") am Donnerstag und bezog sich dabei auf informierte Personen. Auch für Brudermüller, der im Mai zu Mercedes-Benz wechselt, soll Kamieth demnach der Favorit für den frei werdenden Chefposten sein. BASF wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern und verwies auf die Entscheidungshoheit des Aufsichtsrats für die Nachbesetzung der Top-Position.
Kamieth ist mit einer nicht ganz unkritischen Sache betraut: Der Bau einer Petrochemie-Anlage im chinesischen Zhanjiang für zehn Milliarden Euro steht angesichts der Spannungen zwischen China und Taiwan im Fokus. Die Bundesregierung warnte erst jüngst vor einer zu großen Abhängigkeit von China. Der 2018 angekündigte Plan gilt als größte BASF-Investition und ist in seiner Konstruktion angelehnt an das Heimatwerk in Ludwigshafen, wo der DAX-Konzern eher Kapazitäten abbaut.
Vor Kamieth galt der "FT" zufolge Saori Dubourg als große Favoritin. Sie war Leiterin des Europa-Geschäfts von BASF, verließ den Konzern jedoch überraschend im Februar. Dem Bericht nach war sie Befürworterin einer eher zurückhaltenderen Vorgehensweise in China. Nach Dubourgs Abgang wurden Stimmen laut, BASF solle sich auch extern auf die Suche nach einem neuen Chef begeben. Das wiederum soll Aufsichtsratschef Kurt Bock ablehnen.
DER AKTIONÄR bleibt von den mittel- bis langfristig guten Perspektiven für den weltgrößten Chemieproduzenten durchaus überzeugt. Aktuell hat es das Unternehmen angesichts der schwächelnden Weltkonjunktur aber schwer, daher drängt sich ein Kauf der Aktie aktuell noch nicht auf.
Mit Material von dpa-AFX
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