Zu Wochenbeginn waren die Technologiewerte noch reihenweise eingebrochen, nachdem China ein Konkurrenzmodell zu US-KI-Systemen vorgestellt hatte. Die Marktkapitalisierung von ASML schrumpfte an einem Tag um mehr als 19 Milliarden Euro. Die Zahlen und der Ausblick sorgten für Erleichterung. Die Aktie dreht wieder auf und nimmt Kurs auf die 750-Euro-Marke. Wenn es nach den Analysten geht, ist das Ende der Fahnenstange dort aber noch nicht erreicht.
Rückblick: ASML im Schlussquartal 2024 die eigenen Ziele und die Erwartungen der Analysten übertroffen und konnte setzte mit einem starken Auftragseingang ein Zeichen. Vorstandschef Christophe Fouquet verwies bei dabei auf das anhaltende Wachstum im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). „KI ist der klare Treiber“.
Wichtig in diesem Zusammenhang: ASML nimmt in der leistungsstarken extremen Ultraviolett-Technologie (EUV-Belichtungstechnologie) eine Monopolstellung mit entsprechender Preissetzungsmacht ein. Der Konzern dürfte daher von steigenden Investitionen der Chiphersteller und nationalen Initiativen zur Förderung der Halbleiterproduktion profitieren. Hierbei dürfte der größte Wachstumstreiber die hohe Nachfrage nach Maschinen zur Fertigung von KI-Chips sein. Der Ordereingang ist mit 7,09 Milliarden Euro doppelt so hoch wie vom Markt erwartet.
Goldman Sachs und JPMorgan bestätigten idaraufhin ihre Top-Kursziele mit 1.057 Euro 1.010 Euro umgehen. Andere Analysten geben sich ebenfalls zuversichtlich: Deutsche Bank Research hat das Kursziel von 825 auf 875 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Es sei quasi unvermeidlich, dass die Niederländer ihr im April 2024 ausgesetztes Aktienrückkaufprogramm wieder aufnähmen, so Robert Sanders angesichts der "auf dem Dachboden" entdeckten Barmittel. Es sei schon erstaunlich, dass niemand gefragt habe, wie man den Kassenbestand binnen drei Monaten um "monstermäßige" 7,8 Milliarden Euro habe steigern können.
Das Fazit hat Bestand: Zahlen und Ausblick sorgten für Erleichterung. Die Aktie nimmt bereits wieder Kurs auf die 750-Euro-Marke. Sollten die Chiphersteller ihre Investitionen auf breiter Front hochfahren, könnten mittelfristig sogar wieder vierstellige Kursziele in den Fokus rücken. Sollte jedoch eine neue Trump-Regierung weitreichendere Exportbeschränkungen beschließen und die niederländische Regierung unter Druck setzen, diese zu übernehmen, könnte sich die Stimmung noch einmal eintrüben. Ein Stopp unter dem Verlaufstief dieser Woche sichert ab.
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