Die Aktie von Amazon hat nach dem Rekordhoch, das am vergangenen Dienstag markiert wurde, derzeit mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen. Ein schwächer als erwartet ausgefallener Ausblick im Rahmen des am Donnerstag veröffentlichen Quartalsbericht hat das Papier unter Druck gebracht. Zuletzt standen auch ein verlorener Patentprozess gegen Nokia sowie mögliches Interesse am Videodienst Tiktok im Fokus.
Amazon sieht nach einem verlorenen Patentprozess kein Risiko, seinen Streamingdienst Prime Video in Deutschland abschalten zu müssen. Es bestehe "absolut keine Gefahr, dass Kunden den Zugang zu Prime Video verlieren", betonte ein Sprecher des Konzerns am Wochenende. Amazon hatte am Freitag vor dem Landgericht Düsseldorf eine Niederlage gegen den Netzwerk-Ausrüster Nokia erlitten.
Nach Darstellung aus Branchenkreisen geht es bei dem Patent um eine Technologie zum Übertragen der Videos aus der Smartphone- oder Tablet-App auf Fernsehgeräte. Da das Landgericht eine Verletzung des Patents feststellte, kann Nokia eine Einstweilige Verfügung erwirken, wenn Amazon die Funktion in der Prime-Video-App nicht deaktiviert.
Derweil gibt es Spekulationen, Amazon könnte neben Microsoft und Oracle an Tiktok interessiert sein. Wie das Wall Street Journal berichtet hat, brachten sich die drei Unternehmen als Interessenten für Tiktok oder das US-Geschäft der App in Position.
Die Aktie von Amazon hat in der vergangenen Woche bei 242,52 Dollar ein neues Allzeithoch markieren können. Nach Vorlage der Quartalszahlen und einem schwächer als erwarteten Ausblick (DER AKTIONÄR berichtete: „Amazon: Stabilisiert nach Enttäuschung – KI-Investitionen im Fokus“) setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Aus charttechnischer Sicht gilt es nun, die 38-Tage-Linie zu verteidigen. Eine weitere wichtige Unterstützung stellt zudem das Januartief bei 216,20 Dollar dar.
Auch wenn kurzzeitig die Aufwärtsbewegung stockt, langfristig bleibt DER AKTIONÄR bei seiner positiven Einschätzung. AKTIONÄR-Leser liegen seit der Empfehlung im Januar 2023 mehr als 150 Prozent im Plus. Dabeibleiben – ein Stopp bei 175,00 Euro sichert die Position nach unten ab.
Enthält Material von dpa-AFX