Die Aktie von Anglo American stand im vergangenen Jahr im Zuge der Übernahmebemühungen durch den größeren Rivalen BHP Group im Fokus der Marktteilnehmer. Auch heute richten sich die Blicke der Investoren wieder auf die Anteilscheine des britischen Bergbauunternehmens. Doch dieses Mal liegt es an den Quartalszahlen, welche der Konzern heute vorgelegt hat.
So kletterte die Eisenerzproduktion zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember im Jahresvergleich um vier Prozent auf 14,3 Millionen Tonnen. Allerdings verbuchte man einen Rückgang der Kupferproduktion um 14 Prozent auf 198.000 Tonnen. Das Management begründete diese Entwicklung vor allem mit der Stilllegung der kleinen, relativ kostspieligeren Anlage Los Bronces sowie den wie bereits erwartet niedrigeren Gehalte in der Collahuasi-Mine.
Auch bei der Förderung von Platingruppenmetallen verbuchten die Briten ein Minus. So ging die Produktion im vierten Quartal um sechs Prozent auf 876.000 Tonnen zurück, was in erster Linie an geringeren Konzentrateinkaufsmengen (POC) lag und bereits erwartet worden war. Bei der Nickelförderung stand unter dem Strich eine Verringerung um zehn Prozent. Der Anglo-Vorstand führte dies auf die niedrigeren Gehalte zurück. Deutlich bergab ging es indes im Zuge einer Phase geringerer Nachfrage mit der Rohdiamantenproduktion. Hier meldete Anglo American einen Rückgang von 26 Prozent.
Dennoch legt die Aktie aktuell um sechs Prozent zu. Denn die Ergebnisse lagen über den Markterwartungen. Ebenfalls gut an kam die Aussage, dass es "hervorragende Fortschritte" bei der Straffung des Portfolios gab. So schreite der Verkauf des Nickelgeschäfts voran. Zudem wurden weitere Vorbereitungen getroffen, um De Beers abspalten zu können.
Die Anglo-American-Aktie präsentiert sich weiterhin in einer charttechnisch guten Verfassung. Wer hier investiert ist, kann nach wie vor dabeibleiben und sollte den Stoppkurs bei 23,00 Euro belassen.