FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
An den Finanzmärkten ist zu Beginn der Handelswoche die Zollpolitik der neuen US-Regierung wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Präsident Donald Trump hatte am Wochenende angekündigt, Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent zu belegen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Im Vergleich zu jüngsten Zollankündigungen hielten sich die Kursbewegungen an den Märkten aber eher in Grenzen.
"Wieder mal hat der US-Präsident neue Zölle angedroht und wieder mal legt der US-Dollar heute Morgen im asiatischen Handel daraufhin zu", begründete Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank den schwächeren Euro. Allerdings sei unklar, ob und wann diese Zölle kommen werden. Nach Einschätzung von Leuchtmann ist es deshalb noch nicht angebracht, sich auf Folgen der Maßnahmen einzurichten.
Der Vize-Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, hat vor ernsten Folgen der US-Zollpolitik für die Weltwirtschaft gewarnt. Die Politik der neuen amerikanischen Regierung könnte eine Situation von "enormer Unsicherheit" schaffen, sagte de Guindos am Montag dem spanischen Sender TVE. Die Einführung der Zölle hätte einen "Angebotsschock" zur Folge, der "fundamentale" Folgen für das Wachstum der Weltwirtschaft nach sich ziehen würde. Die Auswirkungen auf die Inflation seien jedoch unklar.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83283 (0,83353) britische Pfund, 156,92 (157,77) japanische Yen und 0,9396 (0,9418) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.911 Dollar. Das waren etwa 49 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-AFX