Die diesjährige JPMorgan Healthcare Conference beginnt mit einem Paukenschlag: Johnson & Johnson will sich im Bereich der Neurowissenschaften verstärken und greift nach Intra-Cellular Therapies. Bereits am Sonntag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über das Interesse des Dow-Jones-Unternehmens an der Biotech-Schmiede berichtet.
Johnson & Johnson legt je Aktie von Intra-Cellular satte 132 Dollar auf den Tisch. Damit wird das Unternehmen mit 14,6 Milliarden Dollar bewertet. Nach dem Bekanntwerden der Offerte legt das Papier von Intra-Cellular satte 35 Prozent zu und nähert sich damit dem Angebotspreis an. Bereits am Freitag ist die Aktie um knapp 15 Prozent angesprungen, allerdings nicht aufgrund von Übernahmegerüchten.
Denn Intra-Cellular hatte eine Vergleichsvereinbarung mit Sandoz geschlossen. Diese legt fest, dass die Novartis-Abspaltung mit dem Verkauf generischer Versionen von Caplyta erst am 1. Juli 2040 oder unter bestimmten Umständen auch früher beginnen darf.
Caplyta kommt zur Behandlung von bipolaren Depressionen und Schizophrenie zum Einsatz. Es ist das einzige Medikament, welches Intra-Cellular derzeit am Markt hat. Das Biotech-Unternehmen strebt mit dem Blockbuster-Kandidaten (Erlöse von 665 bis 685 Millionen Dollar für 2024 in Aussicht gestellt) eine wichtige Zulassungserweiterung an. Wenn die Behörden grünes Licht erteilen, kann das Medikament auch zur Behandlung von Major Depressionen verschrieben werden.
DER AKTIONÄR hat einen guten Riecher bewiesen und Intra-Cellular des Öfteren als potenziellen Übernahmekandidaten gehandelt – seit Erstempfehlung konnten Leser knapp 130 Prozent Kursgewinn einstreichen. Nun hat Johnson & Johnson zugeschlagen, eine Gegenofferte ist unwahrscheinlich. Anleger sollten das Angebot annehmen oder in der Nähe des Übernahmepreises über die Börse verkaufen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Verkaufsaufträge aufgrund des geringen Handels in Deutschland limitieren und wenn möglich zu den US-Handelszeiten.