Das DAX-Unternehmen Bayer will sich vom Großteil seiner Kunstsammlung trennen. Der Gesamtwert der geplanten Auktion wird auf 4,5 Millionen Euro geschätzt, die im Sommer beim Kölner Auktionshaus Van Ham über die Bühne gehen soll. Etwa 800 Werke aus der sogenannten "Bayer Collection" kommen dann unter den Hammer.
Den Auftakt bilden soll am 3. Juni 2025 ein "Evening Sale" mit 95 Highlights der Sammlung, darunter Werke von Max Beckmann, Ernst Wilhelm Nay, Henry Moore und Andy Warhol. Die erwarteten Erlöse dieser Auktion belaufen sich laut dem Auktionshaus auf rund vier Millionen Euro. Weitere Werke werden im Online-Format versteigert.
Der Verkauf wird mit veränderten Arbeitswelten begründet: Klassische Kunstwerke hätten in modernen Bürolandschaften zunehmend an Bedeutung verloren. Die Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die Bayer in den vergangenen Jahren gefördert hat, bleiben im Unternehmen. Die unternehmenshistorische Sammlung bleibt ebenfalls erhalten.
Hohe Nettoverschuldung
Der realistische Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke ist indes im Vergleich zum Schuldenberg, den Bayer abzubauen hat, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Per Ende September 2024 wiesen die Leverkusener eine Nettofinanzverschuldung in Höhe von rund 35 Milliarden Euro aus. Die hohe Schuldenlast begrenzt wiederum die M&A-Möglichkeiten des Konzerns.
Bayer will den Schuldenabbau in den nächsten Jahren forcieren. Allen voran durch die milliardenschwere Übernahme von Monsanto hat die Nettofinanzverschuldung massiv in die Höhe getrieben. Zudem ächzt das Unternehmen nach wie vor unter den anhaltenden PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA. Die Aktie ist nach Ansicht des AKTIONÄR nach wie vor kein Kauf, das Chance-Risiko-Verhältnis ist immer noch nicht stimmig.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
Enthält Material von dpa-AFX