Der Bioethanolhersteller Verbio hatte am Vorabend die Anleger mit einer Gewinnwarnung geschockt und bekommt dafür am Donnerstag die Quittung. Auf der Handelsplattform Xetra fällt die Aktie um 24 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. DER AKTIONÄR reduziert die Prognosen für das Unternehmen signifikant.
Wie berichtet, hat Verbio die Anleger massiv enttäuscht. Die neue Prognose des SDAX-Unternehmens sieht ein EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich vor. Zuvor lag die Erwartung zwischen 120 und 160 Millionen Euro. Grund für die Gewinnwarnung seien unter anderem unerwartete technische Qualitätsprobleme in der Anlage in Nevada, die dazu führen, dass Verbio North America nicht wie bisher erwartet einen positiven EBITDA-Beitrag leisten kann.
Darüber hinaus rechnet der Vorstand nach eingehender Prüfung damit, dass sich die THG-Quotenpreise für offene THG-Quotenmengen bis zum Geschäftsjahresende nicht ausreichend erholen werden, um das negative EBITDA aus dem ersten Quartal und die unter Plan liegenden kontrahierten Quotenpreise auszugleichen.
Die Gewinnschätzungen der Analysten sind damit Makulatur, und auch DER AKTIONÄR passt seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2024/25 an. Erwartet wird jetzt ein Minus von 40 Cent und nicht mehr ein Gewinn von 35 Cent pro Aktie. Hinfällig sein dürfte damit auch, dass eine Dividende ausgeschüttet wird.
Durch das Abwärts-Gap heute hat die Verbio-Aktie zudem noch das Tief von Ende Dezember und damit ein starkes Verkaufssignal generiert. Die nächste Anlaufzone liegt jetzt im Bereich von acht Euro und liegt etwa fünf Jahre zurück. Sollte der Kursverfall auch dort nicht zum Erliegen kommen, droht ein Fall auf das Coronatief bei rund sechs Euro.
Das Management von Verbio dürfte mit dem gestrigen Tag die letzten Anleger verprellt haben. Eine Fortsetzung des Absturzes ist deshalb nicht ausgeschlossen. Anleger sollten weiter einen großen Bogen um das Papier machen.