Erstmals seit dem Börsengang 2020 ist die Siemens Energy am Freitag über die 60-Euro-Marke geklettert. Die Sorgen der vergangenen Woche rund um die erneuten Gamesa-Probleme in Schweden sind längst verflogen. Die Euphorie angesichts der Pläne der neuen Trump-Administration in den USA bleibt riesig.
2024 war Siemens Energy klarer Top-Performer im DAX, der Kurs hatte sich mehr als vervierfacht. Nun hat die Aktie trotz der Verschnaufpause an den ersten Handelstagen seit Jahresbeginn bereits wieder 18 Prozent zugelegt. Im DAX ist das Platz 2 hinter Rheinmetall.
Die starke Performance vor allem in der laufenden Handelswoche beruht vor allem auf der Amtsübernahme von Donald Trump in den USA. Dort sollen 500 Milliarden Dollar in den Ausbau von KI-Rechenzentren gesteckt werden. Damit einhergehen muss aufgrund des riesigen Strombedarfs auch ein massiver Ausbau der Energieinfrastruktur – und hier soll Siemens Energy ins Spiel kommen. Mit seinen Komponenten für die Netz- und Gastechnik dürfte der Konzern sich über zahlreiche neue Aufträge freuen.
Entscheidend ist lediglich, dass der Markt die Gamesa-Risiken weiter ausblendet. Denn: Der Vorfall in Schweden hat gezeigt, dass die Krise beim Turbinenbauer noch längst nicht ausgestanden ist. Ob 2026 wirklich die Rückkehr zur Profitabilität gelingt, erscheint zumindest fraglich. Weitere Rückschläge sind angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit nicht auszuschließen. Dass die Anleger aktuell aber die gut laufenden Bereiche klar höher gewichten, zeigt sich alleine beim Blick auf den Aktienkurs.
Siemens Energy ist nach der Mega-Performance 2024 auch dieses Jahr wieder einer der Top-Performer im DAX. Das Chartbild präsentiert sich sehr stark, vor allem im Bereich Netztechnik sollten sich die Geschäfte über Jahre gut entwickeln. Anleger lassen die Gewinne einfach weiter laufen.