Bereits im regulären Handel verlor die Microsoft-Aktie heute ein Prozent. Direkt nach Börsenschluss fällt die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise rund vier Prozent auf 425 Dollar. Hintergrund sind die gerade veröffentlichten Quartalszahlen. Diese fallen auf den ersten Blick insgesamt positiv aus. Aber eine Sache stört.
Microsoft hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 die Umsatzerwartungen übertroffen. Dass die Aktie dennoch zunächst negativ reagierte, könnte am Wachstum im Cloud-Segment liegen. Das blieb hinter den Prognosen zurück.
Der Technologieriese erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 69,63 Milliarden Dollar, leicht über den Analystenschätzungen von 68,92 Milliarden. Auch das operative Ergebnis von 31,65 Milliarden Dollar übertraf die Prognosen (30,26 Milliarden). Der Gewinn je Aktie auf GAAP-Basis von 3,23 Dollar kann ebenfalls überzeugen.
Besonders kräftig fiel das Wachstum im Bereich Productivity & Business Processes aus, zu dem Office 365 und LinkedIn gehören: Mit 29,44 Milliarden Dollar lag der Umsatz hier deutlich über den erwarteten 28,04 Milliarden.
Die Sparte More Personal Computing, die Windows-Lizenzen und Surface-Geräte umfasst, erzielte 14,65 Milliarden Dollar, leicht über den Erwartungen von 14,42 Milliarden.
Die Sparte Intelligent Cloud, die mit Diensten wie Azure und KI-Infrastruktur eine Schlüsselrolle in Microsofts Zukunft spielt, lag mit 25,54 Milliarden Dollar allerdings leicht unter der Markterwartung von 25,89 Milliarden.
Das Cloud-Wachstum ist für Investoren besonders wichtig, da Microsoft in diesem Bereich stark mit Amazon Web Services (AWS) konkurriert.
KI-Umsatz wächst um 175 Prozent
Seine KI-Umsätze konnte Microsoft auf über 13 Milliarden Dollar steigern – ein Plus von 175 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt, dass sich die milliardenschweren Investitionen in OpenAI und KI-gestützte Services wie Copilot auszahlen.
Trotzdem bleibt das KI-Geschäft ein doppeltes Risiko für Anleger: Zum einen ist unklar, ob das extreme Wachstumstempo beibehalten werden kann, zum anderen treiben die hohen Investitionen in KI die Kosten nach oben. Dazu kommt die Unsicherheit durch Konkurrenz wie DeepSeek.
Aus Sicht des AKTIONÄR ist und bleibt Microsoft ein Basisinvestment. Kaufen und liegenlassen. Die kleine Enttäuschung im Cloud-Bereich sollte eigentlich zu verkraften sein. Nach dem ersten Abverkauf schrumpfte das Minus jedenfalls wieder etwas.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Microsoft befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.