Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche erstmals die Marke von 20.000 Punkten überschritten. Doch auch wenn der deutsche Leitindex auf Sicht der vergangenen Handelswoche um vier Prozent zulegen konnte und der DAX damit in den technisch überkauften Bereich geklettert ist, scheint der übergeordnete Aufwärtstrend weiterhin intakt.
„Dem Feuerwerk der Finanzmärkte steht die konjunkturelle Tristesse überwiegend hierzulande gegenüber“, schrieb Claudia Windt von der Helaba unter anderem mit Blick auf eine enttäuschende Industrieproduktion in Deutschland. Die Gefahr von Gewinnmitnahmen nehme daher zu, so Windt. In die gleiche Kerbe schlug auch Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Mit Blick auf die aktuelle Kursentwicklung schrieb Altmann, der Dax habe sich zuletzt im überkauften Terrain weiter nach oben gearbeitet. Zuletzt sei der Leitindex im Frühjahr deutlich überkauft gewesen, worauf eine mehrwöchige Konsolidierung folgte.
Sollten Anleger also jetzt alles verkaufen, um einem Crash zu entgehen? Besser nicht! Ein Blick in die Statistik zeigt: Dezember und Januar gehören zu den stärksten Börsenmonaten überhaupt. Und die Hausse hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht: „Wir haben keine Euphorie im Markt. Das ist gut“, stellt DER AKTIONÄR-Herausgeber Bernd Förtsch fest. Denn schon der legendäre Sir John Templeton wusste: „Bullenmärkte werden im Pessimismus geboren, wachsen in der Skepsis, reifen im Optimismus und sterben in der Euphorie. Aktuell noch keine Gefahr. Keine grellbunten Schlagzeilen in den Boulevardmedien nach dem Motto "Börsenboom!", "Bald alle reich!", "Börse geht durch die Decke - jetzt einsteigen?“.
Stattdessen haben sich die Börsen und mit ihnen die Anleger als extrem widerstandsfähig gegenüber den Rahmenbedingungen erwiesen, mit denen die Wirtschaft weltweit und auch in unserem Teil der Welt zu kämpfen hat. Und einige Faktoren könnten sich 2025 laut Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets zum Guten wenden. Neben einer möglichen Lockerung der Schuldenbremse durch eine neue Regierung in Berlin könnte auch eine anziehende Konjunktur in China für weitere Kursgewinne sorgen.
Zudem dürfte die US-Geldpolitik wieder in den Fokus der Anleger rücken. Als weiterer wichtiger Indikator für die künftige Geldpolitik dürften frische US-Verbraucherpreisdaten am Mittwoch dienen, nachdem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten unter dem Strich nur wenige Überraschungen boten. Am Markt wird für die anstehende Sitzung am 18. Dezember derzeit mit 86 Prozent damit gerechnet, dass es einen weiteren Zinsschritt abwärts um 25 Basispunkte geben wird. Zu 14 Prozent bleibt der Leitzins in den USA bei 4,5 bis 4,75 Prozent.
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Unternehmensseitig stehen im Wochenverlauf Jahreszahlen aus den hinteren Börsenreihen an, unter anderem vom Reiseanbieter TUI, Medizintechniker Carl Zeiss und Autozulieferer Stabilus. Auf der Agenda steht zudem der Kapitalmarkttag der Allianz. Der Rückversicherer Munich Re will am Freitag außerdem einen Ergebnisausblick aufs kommende Jahr vorlegen.
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Mit Material von dpa-AFX.