Trotz anhaltender Zoll-Unsicherheiten hat der DAX im Vergleich zum Vortag 0,36 Prozent höher schließen können. Auch der MDAX legte leicht um 0,12 Prozent zu. Zu den größten Gewinnern auf dem deutschen Kurszettel gehörten am Dienstag die Papiere von Infineon sowie Jungheinrich und Kion. Auf der Verliererseite rangierte unter anderem der Wafer-Hersteller Siltronic.
Die Verunsicherung bleibe hoch, kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Denn "im Moment ist nicht klar, wie es beim Thema Zölle weitergeht. Ob diese in 30 Tagen tatsächlich in Kraft treten oder ob Donald Trump bis dahin weitere Zugeständnisse der beiden Nachbarstaaten erreichen möchte, bleibt offen." In der Europäischen Union sei es ebenfalls "für jedes Aufatmen zu früh", denn "auch hier bleiben US-Zölle jederzeit möglich". Bisher schätzten die Marktteilnehmer das Risiko als überschaubar ein, doch Trump habe "noch einige wirtschaftspolitischen Pfeile im Köcher", warnte Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG.
Die Zoll-Thematik ist bei Infineon am Dienstag – zumindest temporär – klar in den Hintergrund gerückt. Das Unternehmen schnitt im ersten Quartal des Geschäftsjahres etwas besser ab als erwartet. Aufgrund des schwachen Euros erhöhte der Chip-Hersteller sogar die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie gewann rund zehn Prozent an Wert.
Spitzenreiter im MDAX war die Aktie von Kion. Der Gabelstapler-Hersteller hat vorläufige Zahlen vorgelegt und die Erwartungen übertroffen. Dennoch setzt das Unternehmen den Rotstift an, um Kosten zu sparen. Zwischenzeitlich notierte die Kion-Aktie prozentual zweistellig im Plus. Zum Handelsende ging dem Titel allerdings die Puste aus. Jungheinrich konnte den Schwung von Kion mitnehmen und ging mit einem Plus von gut drei Prozent aus dem Handel.
Schlusslicht im MDAX war das Papier von Siltronic. Vor allem der Ausblick des Unternehmens hat die Anleger enttäuscht (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Zoll-Problematik und die Berichtssaison stehen derzeit klar im Fokus des Kapitalmarktes. DER AKTIONÄR wird wie gewohnt über die wichtigsten Entwicklungen an der Börse berichten und Sie auf dem Laufenden halten.
Enthält Material von dpa-AFX