Harry S Dent, der Gründer von HS Dent, hat sich in den vergangenen Jahren nicht gerade einen Namen als großer Optimist gemacht. Und er bleibt seinem Ruf treu. In einem neuen Interview prophezeit er einen Einbruch der Aktienmärkte um 40 Prozent. Erholung? Fehlanzeige. Auch auf Goldanleger sieht er schwere Zeiten zukommen. Er sieht Gold auf ein Mehrjahrestief fallen.
„Wir werden für Jahrzehnte keine neuen Hochs mehr (bei den Aktien) sehen“, sagt Harry Dent in einem Interview mit dem Internetportal kitco.com. Es steht der große Reset für die Finanzblase bevor. Auslöser für den Crash sind nach Ansicht von Dent Firmenpleiten, die im ersten Quartal des kommenden Jahres auf die Märkte zurollen werden. Auch auf Gold sieht er schwere Zeiten zukommen. Zwar könne Gold noch auf 2.200 Dollar steigen, doch anschließend werde der Goldpreis auf neue Mehrjahrestiefs fallen. Dann, nach 2022, würde er aber Gold kaufen. Gold werde sich besser entwickeln als viele andere Rohstoffe. Dennoch: Gold werde leiden, da Gold eine hohe Korrelation mit Inflation aufweise. Und Inflation werde es so schnell nach Ansicht von Harry Dent nicht mehr geben.
Harry Dent ist sicher immer wieder gut für eine Schlagzeile. Doch seine düsteren Prognosen sind in den vergangenen Jahren nicht eingetreten. Seine Argumentation baut letztlich auf einem deflationären Winter auf, der alle Asset-Klassen in die Tiefe reißen soll. Doch mit dem Impfstoff und durch die geöffneten Geldschleusen der Notenbanken, scheint ein eher inflationäres Szenario wahrscheinlich. Ein Indiz: Öl, Kupfer und Co steigen seit Wochen und sollten so die Inflation anheizen. Von daher sollten sich Anleger nicht allzu sehr verunsichern lassen von den doch sehr, sehr düsteren Ansichten von Harry Dent. Er lag in der Vergangenheit damit nicht richtig und die Chancen stehen gut, dass 2021 ein gutes Jahr werden wird – für Aktien als auch für Gold.