Gestern, vor Veröffentlichung der Zahlen, konnte die Deutsche-Bank-Aktie noch ihren Ausbruch von Anfang der Woche bestätigen. Heute kommt es hingegen zu einem Rücksetzer, denn die gelieferten Zahlen trafen die Erwartungen bei einer wichtigen Kennzahl nicht. Für Aktionäre gibt es dennoch auch positive News.
Die Erlöse konnte das Finanzinstitut zwar auf 30,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr steigern, was knapp über der Prognose von 30,0 Milliarden Euro lag. Der Nettogewinn ging aber um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück. Die Analystengemeinde hatte mit 3,8 Milliarden Euro gerechnet.
Wie nach der Zahlenvorlage der US-Wettbewerber zu erwarten, lief das Geschäft im Anleihe- und Währungshandel rund. Die Erlöse legten im vierten Quartal um 26 Prozent auf 1,90 Milliarden Euro zu und schlugen die Marktprognose. Hier wurde nur ein Anstieg um 17 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro unterstellt. Die Erlöse in der Privatkunden- und in der Firmenkundenbank trafen jeweils in etwa die Erwartungen.
Im vierten Quartal schlugen indes mehrere Sondereffekte zu Buche, die am Ende verantwortlich für das Verfehlen der Markterwartung beim Gewinn gewesen sein dürften. Vor Steuern waren es nur 583 Millionen Euro, erwartet wurden 945 Millionen Euro. Dabei ging es vor allem um nicht operative, einmalige Kosten, beispielsweise für Rechtsstreitigkeiten. Positiv war hingegen die Entwicklung im Assetmanagement mit der Tochter DWS Group. Erstmals wurde Vermögen von mehr als einer Billion Euro verwaltet.
Der Blick richtet sich nun nach vorne: Das Renditeziel beim Eigenkapital für 2025 hat das Management bei mehr als zehn Prozent bestätigt. 2024 waren es nur 4,7 Prozent. Die Risikovorsorge soll sich im Vergleich zu 2024 normalisieren, bei dieser Position wurden 1,83 Milliarden Euro aufgewandt. Die Erträge sollen bei rund 32 Milliarden Euro liegen.
Das Ausschüttungsziel von mehr als acht Milliarden Euro für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 hat der Vorstand bestätigt. Die Dividende je Aktie will er um rund 50 Prozent für 2024 auf 0,68 Euro anheben. Ein Programm zum Rückkauf eigener Aktien in Höhe von 750 Millionen Euro wurde von der EZB bestätigt. Insgesamt sollen 2025 2,1 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Es muss sich zeigen, ob es bei den einmaligen Sondereffekten bleibt. Weitere Effizienzmaßnahmen sind erforderlich. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 16,15 Euro. Die steigenden Ausschüttungen sind ein positives Zeichen. Wer noch nicht investiert ist, wartet nun hingegen die heutige Marktreaktion ab.