Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft die Commerzbank einem Bericht der Financial Times (FT) zufolge auch den Abbau tausender Jobs. Es werde erwartet, dass die Pläne dem Betriebsrat in den kommenden Wochen vorgestellt werden, berichtet die Zeitung und bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Rede ist von einem wahrscheinlichen Abbau von Arbeitsplätzen im niedrigen Tausenderbereich. Die Commerzbank teilte auf Anfrage mit, Investoren und Öffentlichkeit würden am 13. Februar auf einem Kapitalmarkttag umfassend über den neuesten Stand zur Strategie des Unternehmens informiert, an der noch gearbeitet werde. "Den anstehenden Beratungen in Vorstand und Aufsichtsrat können wir nicht vorgreifen." Grundsätzlich sei die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eine unternehmerische Daueraufgabe.
Die Unicredit kontrolliert rund 28 Prozent der Commerzbank und hat bereits angekündigt, eine Genehmigung der Aufseher für eine Beteiligung von bis zu 29,9 Prozent einzuholen. Ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die Mailänder Bank verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen.
Der damalige Commerzbank-Betriebsratschef Uwe Tschäge hatte Ende vergangenen Jahres im Handelsblatt gewarnt, bei einer Übernahme der zweitgrößten deutschen Privatbank könnten zwei Drittel aller Stellen in Deutschland wegfallen. Es drohe der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen.
Die Aktie der Commerzbank entwickelt sich derweil weiter stark. Seit der kurzen Verschnaufpause im November vergangenen Jahres hat das Papier bereits wieder mehr als 26 Prozent zulegen können. In der vergangenen Woche ist der Ausbruch über das Oktoberhoch bei knapp 17 Euro gelungen. Am Freitag markierte die Aktie bei 17,59 Euro ein neues Mehrjahreshoch.
AKTIONÄR-Leser können sich freuen. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im März 2023 bei 9,87 Euro liegt das Papier der Commerzbank mittlerweile 78 Prozent im Plus. Anleger lassen die Gewinne laufen. Nach dem jüngsten Sprung über den Widerstand bei knapp 17 Euro wurde ein neues Kaufsignal generiert. Der Weg ist nun frei bis in den Bereich von 20 Euro. Die kommenden Wochen bleiben weiter spannend.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
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