Die am Wochenende von US-Präsident Donald Trump in Kraft gesetzten Zölle gegen Kanada, Mexiko und China belasten am Montagvormittag die Märkte in Europa. Auch Finanzwerte büßen an Wert ein. Selbst positive Analystenstimmen im Nachgang zu den Zahlen vom letzten Donnerstag können der Deutschen Bank nicht helfen.
Trump hat am Wochenende Ernst gemacht und Zölle in Höhe von jeweils 25 Prozent auf alle Waren aus Kanada und Mexiko erhoben, die in die USA importiert werden. China wird zudem mit einem Zoll von zehn Prozent belegt. Zusätzlich hat der US-Präsident seine Drohungen gegenüber Europa in Bezug auf Zölle erneuert.
Der europäische Bankenindex, der Euro-Stoxx-Banks, notiert rund zwei Prozent im Minus. Die Deutsche-Bank-Aktie verliert noch etwas mehr. Auf den letzten Plätzen befinden sich jedoch zwei Finanzinstitute aus Österreich: Die Bawag verliert rund 3,7 Prozent, die Raiffeisenbank International fast zehn Prozent.
Anleger fürchten einen globalen Handelskrieg, der die Globalisierung massiv beeinträchtigen würde. Das Geschäft vieler Firmen wäre negativ betroffen, und somit auch die von Banken vergebenen Kredite. Aufgrund der allgemeinen Marktlage helfen selbst positive Analystenkommentare, die sich auf die letzten Zahlen beziehen, dem Kurs heute nicht.
So haben die Experten von Morgan Stanley ihre Empfehlung mit „Overweight“ bestätigt. Das Kursziel steigt von 20 Euro auf 22 Euro. Die Erreichung des Ziels einer Eigenkapitalrendite von über zehn Prozent für dieses Jahr wird weiterhin als möglich angesehen. Bei den Kosten müsse jedoch über einige Quartale geliefert werden, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Die Analysten sehen mehr Spielraum für Ausschüttungen und Effizienzsteigerungen bei der Deutschen Bank und rechnen mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm in der zweiten Jahreshälfte. Mit den Jahreszahlen für 2024 wurde letzte Woche bereits ein Programm im Volumen von 750 Millionen Euro angekündigt.
Auch die Experten von JPMorgan haben das Kursziel für die Aktie auf 22 Euro angehoben. Zuvor lag der faire Wert bei 21 Euro. Ihre Empfehlung lautet ebenfalls „Overweight“. Im Gegensatz zu den Kollegen von Morgan Stanley sehen sie die Eigenkapitalrendite 2025 jedoch nur bei neun Prozent.
Die Aktie hat bereits nach den Zahlen Ende letzter Woche den Rückwärtsgang eingelegt und die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals nach unten durchbrochen. Wer noch über einen Einstieg nachdenkt, sollte die kommenden Tage abwarten, um zu sehen, wo der Kurs einen Boden findet. Mittelfristig bleibt die Aktie attraktiv.