Der größte deutsche Wohnimmobilienkonzern Vonovia plant die vollständige Übernahme seiner Tochter Deutsche Wohnen. Der Bochumer DAX-Konzern hat dafür ein Angebot zum Erwerb der verbleibenden Aktien vorgelegt. Heute und morgen kommt es dabei nun zum Showdown.
Am Donnerstag und Freitag finden separate Hauptversammlungen von Vonovia und Deutsche Wohnen statt. Dort wird über den geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgestimmt, den Vonovia als Muttergesellschaft mit der Berliner Tochtergesellschaft abschließen will. Aktuell hält der Bochumer Immobilienriese rund 87 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile – der verbleibende Anteil liegt bei freien Aktionären.
Bereits im Dezember unterbreitete Vonovia den außenstehenden Aktionären ein Abfindungsangebot. Es sieht vor, dass sie je Deutsche-Wohnen-Aktie 0,7947 Vonovia-Aktien erhalten. Aktionäre, die nicht auf das Angebot eingehen, haben Anspruch auf eine jährliche Ausgleichszahlung von brutto 1,22 Euro pro Deutsche-Wohnen-Aktie für jedes vollständige Geschäftsjahr.
Das Tauschverhältnis der Vonovia-Offerte gilt insgesamt als fair. Gerade viele institutionelle Investoren könnten dem Angebot zustimmen, da sie an einer schnellen Lösung interessiert sind. Bei den Kleinanlegern könnten einige allerdings auch auf einen höheren Squeeze-out-Preis spekulieren. Insgesamt ist eine Zustimmung dennoch die wahrscheinlichere Variante.
Die Vonovia-Aktie hat sich unterdessen wieder gefangen und pendelt nun um die Marke von 28,00 Euro herum. Charttechnisch herrscht ein Patt zwischen Bullen und Bären. Die horizontale Unterstützung im Bereich von 26,00 Euro hat gehalten. Der Widerstand im Bereich von 28,80 Euro konnte aber genauso wenig zurückerobert werden wie die 50-Tage-Linie.
Vonovia-Anleger dürften es begrüßen, wenn die Abstimmungen zur vollständigen Übernahme der Deutsche Wohnen positiv ausfallen. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 25,50 Euro an Bord. Neueinsteiger warten zumindest ab bis die Aktie den Widerstand im Bereich von 28,80 Euro zurückerobert. Dann würde das Chartbild wieder in Richtung der Bullen kippen.