Die TUI-Aktie steht zu Wochenbeginn weiter unter Druck. Dabei meldete die hiesige Tourismusbranche am Montag positive Zahlen: Trotz der wirtschaftlichen Flaute erlebte Deutschland 2024 bis einschließlich November einen neuen Reiseboom.
Laut Daten des Statistischen Bundesamts zählten die Beherbergungsbetriebe wie Hotels, Gasthöfe und Campingplätze im November insgesamt 32,3 Millionen Übernachtungen. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des Jahres summierten sich die Übernachtungen in Deutschland auf insgesamt 465,3 Millionen. Ein neuer Rekord, denn die Zahl übertraf den Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,8 Prozent und überstieg damit knapp den bisherigen Spitzenwert aus den ersten elf Monaten des Vor-Corona-Jahres 2019.
Besonders stark stieg im November die Nachfrage durch inländische Gäste, deren Übernachtungszahlen um 4,9 Prozent auf 26,6 Millionen zunahmen. Auch internationale Besucher trugen mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 5,7 Millionen Übernachtungen zur positiven Entwicklung bei. „Dass trotz unbeständigen Wetters und der Weihnachtsferien die Übernachtungszahlen im November gestiegen sind, ist ein absolut positives Zeichen", betonte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV).
Der Wachstumstrend zeigte sich bereits in den ersten drei Quartalen. Im August verzeichnete der Tourismus in Deutschland einen neuen Übernachtungsrekord. Für 2025 sind die Aussichten besonders bei TUI ebenfalls positiv: 62 Prozent des Winterprogramms (bis Ende April 2025) sind bereits verkauft, für den Sommer 2025 liegt die Quote aktuell bei 17 Prozent.
Jetzt wird es kritisch
Charttechnisch befindet sich die TUI-Aktie in einer kritischen Lage. Der Kurs durchschritt jüngst den GD50 bei 7,94 Euro und rauscht seither ungebremst in Richung Süden. Dort fungieren bei 7,24 Euro und 6,92 Euro der GD100 sowie GD200 als Unterstützungszonen. Halten diese nicht, droht ein Absturz auf das März-Tief bei 6,35 Euro.
Die Branchen-Aussichten sind weiterhin positiv. Nicht wenige Experten erwarten im internationalen Tourismus für 2025 neue Rekordwerte. Angesichts des eingetrübten Chartbilds drängt sich bei der TUI-Aktie derzeit aber kein Einstieg auf. Erst die Zurückeroberung des GD50 bei 7,94 Euro würde ein neues Kaufsignal generieren. Bereits investierte Anleger sollten den Stopp-Kurs bei 6,90 Euro setzen.