Nach einem eher mauen Kursverlauf im abgelaufenen Börsenjahr machte der Auftakt in das Jahr 2025 bei Rio Tinto durchaus Hoffnung. Doch bereits nach knapp drei Wochen gibt es eine erste Negativ-Meldung, für die das Unternehmen aber nicht selbst verantwortlich ist, sondern der tropische Wirbelsturm Sean, der an Teilen der Pilbara-Küste in Westaustralien Rekordregen verursachte.
Er beeinträchtigte dabei den Eisenbahn- und Hafenbetrieb von Rio Tinto deutlich. So wurde etwa eine Kippvorrichtung für Eisenbahnwaggons in der Hafenanlage East Intercourse Island überflutet. Über diese Anlage wickelte das Unternehmen mit Sitz in London im vergangenen Jahr rund 45 Millionen Tonnen der gesamten Eisenerzlieferungen ab. Doch nachdem das heftige Wetterereignis die Küste passiert hatte, lief dort bei Rio Tinto nichts mehr planmäßig. Aktuell dauern nun noch die Untersuchungen an. Um die Überschwemmungsschäden zu beheben, dürften umfangreiche Reparaturarbeiten anstehen. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Kippvorrichtung wohl zwischen drei und vier Wochen außer Betrieb sein wird.
Immerhin berichtete Rio Tinto, dass die Wiederherstellungsarbeiten innerhalb des Eisenerzsystems gut vorankommen. Zudem sei mittlerweile der Großteil der Bahn- und Hafenbetriebe inzwischen wieder in Betrieb. Der Rohstoffriese erklärte, man arbeite weiterhin mit Hochdruck daran, die Auswirkungen der Zerstörungen durch den Sturm so gut es geht abzumildern. Der Vorstand hofft, dass er bei der Präsentation der Jahresergebnisse am 19. Februar ein Update zu den Reparaturarbeiten geben kann.
Auch positiv: Die Verschiffungen des Eisenerzes im ersten Quartal dürften dadurch vermutlich nicht betroffen sein. Offenbar geht man davon aus, dass man den Rückstand in den kommenden Monaten aufholen kann. Auch die Prognose für die Gesamtliefermenge 2025 soll unverändert bleiben.
Es ist natürlich etwas ärgerlich, dass Rio Tinto bereits im Januar die ersten größeren Probleme im operativen Geschäft hat, aber letztlich auch kein Beinbruch. Die Dividendenperle bleibt weiterhin auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die langfristigen Perspektiven sind gut. Zudem ist der Konzern stark aufgestellt und verfügt über eine solide Bilanz. Mit einem KGV von 9 und einer Dividendenrendite von knapp sechs Prozent ist der Global Player aktuell sehr günstig bewertet. Der Stoppkurs sollte weiterhin bei 49,00 Euro belassen werden.