An der Börse sind die Bullen nicht einzufangen. Der S&P 500 markierte am Donnerstag mit 6.095 Punkten das nächste Rekordhoch. Seit Jahresbeginn liegt der Index mit 27 Prozent im Plus. Der Dow Jones kommt auf +19 Prozent, der DAX auf +22 Prozent. Jetzt ist die Zeit gekommen, um kräftig nachzukaufen.
"Cash is King" ist derzeit der schlechteste Rat. Oder anders ausgedrückt: Schade um die sieben Billionen Dollar, die aktuell in amerikanischen Geldmarktfonds investiert sind. Der Aktienmarkt läuft auf Hochtouren – und es sieht schwer nach Jahresendrally aus.
Nicht genug bekommen die Anleger seit Wochen etwa von der AKTIONÄR-Dauerempfehlung Axon Enterprise. In diesem Quartal ist der Kurs des Taser-Erfinders um 73 Prozent nach oben geschossen – seit Jahresbeginn liegt die Aktie mit 167 Prozent vorne. Bei Netflix wollen die Anleger offenbar die 1.000 Dollar sehen. Die Aktie hat sich in Q4 um 29 Prozent und seit Jahresbeginn um 89 Prozent verteuert. Tesla ist seit Trumps Sieg ebenfalls wieder schwer angesagt an der Börse. Der Titel des E-Autopioniers nimmt langsam Kurs aufs das Rekordhoch bei 414,50 Dollar. Performance in diesem Quartal: +40 Prozent, seit Jahresbeginn: +50 Prozent. Im DAX laufen Siemens Energy und Rheinmetall wie aufgezogen. Siemens Energy ist 2024 um 340 Prozent explodiert, Rheinmetall ist um 130 Prozent nach oben gelaufen.
Hier sind die drei Gründe für die Jahresendrally:
Erster Grund: Window Dressing. Auch Fondsmanager sind nur Menschen und Menschen wollen gelobt oder wenigstens nicht kritisiert werden. Deswegen schmücken die Profiinvestoren ihre Depots zum Jahresende kräftig auf. Underperformer fliegen raus, Top-Performer kommen rein. So kann der Fondsmanager zu Kunden und Vorgesetzten wenigstens sagen: Besser spät dabei als gar nicht.
Zweiter Grund: Die Privatanleger kaufen. Die sinkende Inflation gibt den Menschen mehr Kaufkraft. Das hebt die Stimmung und treibt die Aktienkurse. In den USA fließt zudem traditionell ein nennenswerter Anteil der Weihnachtsboni in den Markt. Dieses Jahr wohl mehr als üblich, denn die Börse hat jede Menge positive Schlagzeilen geliefert. Neben den Rekordhochs lief auch die Berichtssaison top – knapp drei Viertel der im S&P 500 notierten Unternehmen haben die Gewinnprognosen für das dritte Quartal übertroffen. 60 Prozent der Firmen überraschten positiv bei den Erlösen.
Dritter Grund: die Historie. Grund 1 + Grund 2 ergibt Grund 3: Die Hausse nährt die Hausse. In den vergangenen 40 Jahren (ohne 2024) legte der S&P 500 von Januar bis November zehnmal 20 Prozent oder mehr zu, so Ryan Detrick von Carson Group. In neun Fällen ging es mit den Kursen auch im Dezember nach oben – im Schnitt um 2,4 Prozent.
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