Palantir zieht durch: Die Aktie des US-Spezialisten für Datenanalyse erreicht zum Wochenschluss im US-Handel ein neues Allzeithoch. Die Aktie steigt zeitweise mehr als 4,6 Prozent. Neues Rekordhoch zuletzt im laufenden Handel: 85,22 Dollar. Unterdessen hat sich Palantir-Chef Alex Karp in einem Interview zu DeepSeek geäußert.
„Amerika hat die mit Abstand beste Tech-Szene der Welt“, sagte Karp im Gespräch mit CNBC. Was Amerika einzigartig mache, sei eine Macher-Kultur. Es gehe darum die Vormachtstellung Amerikas und des Westens zu bewahren. Dafür sei es wichtig, dass die Gegenspieler des Westens Angst haben. „Angst in Form von Todesangst“ sei wichtig, damit Gegner vor bestimmten Schritten zurückschrecken, sagte Karp. Dazu komme Angst vor einer sehr starken Wirtschaft der gegnerischen Nation.
Was Karp wohl meint: Die USA muss ihre Vormachtstellung sowohl auf Rüstungsebene als auch auf wirtschaftlicher Ebene behaupten, um nicht zum Opfer zu werden. Palantir ist ein Baustein, um dieses Ziel zu erreichen.
In dem Zusammenhang äußerte sich Karp auch zum Thema DeepSeek, dem chinesischen KI-Startup, das zu Wochenbeginn für Unsicherheit an der Nasdaq gesorgt hatte.
„Es ist viel einfacher, der Second-Mover zu sein, weil man seine Modelle mit dem trainieren kann, was schon da ist“, sagte Karp. Gegenspieler würden versuchen, alles zu kopieren und noch einen draufzusetzen. Die einzige Lösung aus seiner Sicht: Ackern! „Run harder, run faster.“
Palantir-Kenner dürften diese Aussagen ebenso wenig überraschen wie die Aktienkurs-Entwicklung. DER AKTIONÄR hatte für Abonnenten bereits am Montag geschlussfolgert, dass der Abverkauf, der auch Palantir zeitweise rund 8 Prozent ins Minus gezogen hatte, womöglich übertrieben war: „Vielmehr sprechen chinesische Fortschritte im KI-Bereich erst recht für die Notwendigkeit westlicher Gegenstücke wie Palantir.“ Die Aktie ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung, wirkt derzeit aber recht ambitioniert bewertet. Insofern wird spannend, wie Anleger auf die Zahlen von Palantir reagieren, die am kommenden Montag veröffentlicht werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.