Der Palantir-Aktie hat in den vergangenen Wochen den Rückwärtsgang eingelegt. Im Tagesgeschäft des Unternehmens spielt diese Entwicklung allerdings wohl kaum eine Rolle. Offenbar hat der US-Spezialist für Datenanalyse diese Woche sogar mal wieder in ein anderes Unternehmen investiert. Ganz überraschend kommt das nicht.
Palantir beteiligt sich an einer Finanzierungsrunde für Shield AI. Das berichten Medien wie die Financial Times unter Berufung auf Insider. Das Start-up aus den USA wird demnach voraussichtlich mit insgesamt rund 5 Milliarden Dollar bewertet. Damit hätte sich der Unternehmenswert von Shield AI gegenüber der letzten Runde im Jahr 2023 mal eben verdoppelt.
An der aktuellen Finanzierungsrunde sollen neben Palantir auch Lockheed Martin, Airbus, L3 Harris und Kapitalgeber wie Andreessen Horowitz und Point72 beteiligt sein. Erwartet wird, dass diesmal insgesamt mindestens 200 Millionen Dollar fließen.
Shield AI arbeitet an autonomen Drohnen für militärische Zwecke. Vergangenes Jahr soll das Unternehmen grob 250 Millionen Dollar Umsatz erzielt haben.
Zusammenarbeit mit Palantir
Für Palantir ist es nicht ungewöhnlich, sich mit Wagniskapital an aufstrebenden Unternehmen zu beteiligen – vor allem wenn es bereits eine Zusammenarbeit gibt. Das ist auch bei Shield AI der Fall.
DER AKTIONÄR berichtete bereits Anfang Dezember über die KI-Partnerschaft (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Demnach bastelt Palantir gemeinsam mit dem Unternehmen für Luft- und Raumfahrt und Militärtechnik zum Beispiel an autonomen, KI-gesteuerten Kampfflugzeugen. Unter anderem soll Palantirs Betriebssystem Warp Speed die Produktion von Shield AIs Drohnen beschleunigen.
Palantir ist ohnehin sehr engagiert im Verteidigungssektor und sieht dort einen notwendigen Trend zu jungen Tech-Unternehmen, die eine effizientere, KI-gestützte Kriegsführung ermöglichen. Bereits vor einem Monat schrieb DER AKTIONÄR: „Palantir fungiert mehr und mehr als eine Art Knotenpunkt-Unternehmen für junge Rüstungsfirmen.“
Die Beteiligung an Shield AI ergibt Sinn und passt ins Bild. Der Kurs der Palantir-Aktie hat sich nach der Abwärtsbewegung in den vergangenen Handelstagen etwas erholt. Die Korrektur ist damit aber noch nicht ausgestanden. Zumindest kurzfristig dürfte sich die weitere Entwicklung vor allem am Nasdaq 100 orientieren: Nur wenn Tech-Investoren insgesamt wieder mehr Mut fassen, dürfte auch Palantir weiter steigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.