Die Moderna-Aktie gehört heute im US-Handel zu den größten Verlierern. Rund 8,5 Prozent geht es an der Nasdaq abwärts für das Biotech-Unternehmen. Hauptgrund dafür dürfte eine negative Einschätzung von Goldman Sachs sein – es ist allerdings nicht die einzige in den vergangenen Tagen. Die Unsicherheit wächst.
Der Pharmakonzern, bekannt für seinen COVID-19-Impfstoff, hat mit nachlassender Nachfrage und sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Nun hat Goldman Sachs die Einstufung der Aktie von „Kaufen“ auf „Neutral“ reduziert.
Das Kursziel wurde sogar von bislang 99 auf 51 Dollar halbiert!
Als Hauptgrund für diese Entscheidung nennt Analystin Salveen Richter eine Reihe negativer Korrekturen bei den Umsatzprognosen des Managements in den vergangenen sechs Monaten.
Moderna entwickelt aktuell einen Impfstoff gegen das Zytomegalievirus (CMV), eine Krankheit, die grippeähnliche Symptome verursacht und besonders für Babys sowie immungeschwächte Menschen gefährlich sein kann.
Dennoch bleibt Goldman skeptisch: Das Unternehmen sei unsicher über den zukünftigen Umsatz seiner Atemwegsvakzine. Während das Management einen jährlichen Umsatz zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Dollar erwartet, glaubt Goldman, dass Moderna nur das untere Ende dieser Prognose erreichen wird.
Vor Goldman hatte bereits Evercore am Montag sein Kursziel für die Moderna-Aktie von 60 auf 50 Dollar reduziert. JPMorgan hatte am Freitag von 45 auf 40 Dollar gesenkt.
Moderna ist derzeit auf Sparkurs: 2025 sollen die Ausgaben um eine Milliarde auf 5,5 Milliarden und im Jahr 2026 um weitere 0,5 Milliarden Dollar auf 5,0 Milliarden Dollar verringert werden. Die liquiden Mittel wurden zuletzt mit 9,5 Milliarden Dollar ausgewiesen.
Krebstherapie, eine Kooperation mit Vertex zu Mukoviszidose-Behandlungen, möglicherweise positive Ergebnisse der Phase-3-Studie zum CMV-Impfstoff: Moderna könnte in den kommenden Quartalen auch positiv überraschen. Das Unternehmen steht aber vor großen Herausforderungen. Ohne positive Ergebnisse dürfte es kaum zu einer nachhaltigen Kurserholung kommen. Charttechnisch bleibt die Aktie im Abwärtstrend. Bestenfalls könnte sich auf dem aktuellen Niveau ein Boden bilden.