Die Entwicklung der Aktie des Wafer-Herstellers Siltronic ist ein einziges Trauerspiel. Im Ein-Jahresvergleich gehört das Papier mit Aixtron zu den schlechtesten Werten im MDAX. Und auch heute geht es weiter ordentlich nach unten. Mit einem Tagesminus von mehr als 14 Prozent ist die Aktie der mit Abstand schwächste Titel im MDAX. Grund sind schwache Quartalszahlen und ein enttäuschender Ausblick.
Siltronic hat im vergangenen Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 1,41 Milliarden Euro erzielt – rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Ursächlich für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr war vor allem eine schwächere Nachfrage aus der Halbleiterindustrie aufgrund der weiterhin erhöhten Vorratsbestände insbesondere bei den Chipherstellern, so Siltronic. Das EBITDA ging von 434 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 364 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurück.
Und die Aussichten sind alles andere als gut. Eine weiterhin träge Nachfrage in weiten Teilen des Elektronikchipmarkts abseits von KI-bezogener Technik stimmt Siltronic mittelfristig vorsichtiger. Aufgrund weiterhin hoher Lagerbestände bei den Chipherstellern und deren Kunden rechnet Siltronic im laufenden Jahr nur mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2024. Analysten hatten hier bislang auf ein Wachstum gehofft. Das erste Halbjahr 2025 wird sogar deutlich unter dem zweiten Halbjahr 2024 prognostiziert.
„Für das Jahr 2025 erwarten wir, dass das vor allem durch KI getriebene Endmarktwachstum, aufgrund der weiterhin erhöhten Lagerbestände in der Wertschöpfungskette, noch nicht in unserer Wafernachfrage sichtbar sein wird. Wir gehen dabei davon aus, dass das erste Halbjahr 2025 deutlich schwächer ausfallen dürfte als das zweite Halbjahr 2024“, kommentiert Dr. Michael Heckmeier, Vorstandsvorsitzender von Siltronic.
Das kam bei den Anleger alles andere als gut an. Die Aktie verliert aktuell mehr als 14 Prozent auf 37,28 Euro. Sie notiert damit so tief wie seit 2016 nicht mehr. Auch starke Zahlen von Infineon konnten hier nicht helfen. Anleger greifen nicht ins fallende Messer bei Siltronic. Klare Trendwende abwarten.