Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) hat umfangreiche Untersuchungen gegen Apple und Google eingeleitet. Ziel ist es, die Dominanz der beiden Tech-Giganten in ihren mobilen Ökosystemen – bestehend aus Betriebssystemen, App-Stores und Browsern – zu prüfen. Drohen nun harte Eingriffe?
Mit den neuen Regulierungsbefugnissen durch das kürzlich eingeführte Digital Markets, Competition and Consumers Act (DMCC) kann die CMA gegen potenziell wettbewerbswidriges Verhalten vorgehen. Die Behörde betont, dass die Untersuchungen auch die Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen beleuchten sollen, die von den Ökosystemen der beiden Konzerne abhängig sind.
Nach Angaben der Regulierungsbehörde sind auf praktisch allen im Vereinigten Königreich verkauften Mobilgeräten entweder Apples iOS- oder Googles Android-Betriebssystem vorinstalliert, und ihre App-Stores und Browser nehmen auf ihren Plattformen im Vergleich zu alternativen Produkten und Diensten entweder eine exklusive oder eine führende Position ein.
Ein Apple-Sprecher erklärte: „Apple glaubt an dynamische Märkte, in denen Innovation gedeihen kann. Wir werden weiterhin konstruktiv mit der CMA zusammenarbeiten.“ Google hat bislang keine Stellungnahme abgegeben.
Das DMCC, das Anfang des Jahres in Kraft trat, verleiht der CMA erweiterte Befugnisse, um großen Unternehmen mit erheblicher Marktmacht den „Strategischen Marktstatus“ zuzuweisen. Unternehmen mit diesem Status könnten zu Änderungen gezwungen werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.
Was bedeutet das für den Markt?
Die Ermittlungen könnten weitreichende Konsequenzen für den Umgang mit digitalen Ökosystemen haben. Sollte die CMA Verstöße feststellen, drohen den Konzernen erhebliche Einschränkungen in der Gestaltung ihrer Plattformen und möglicherweise empfindliche Strafen.
So reagieren die Aktien
Apple stand ohnehin zuletzt unter Druck. Das Chartbild ist bereits deutlich angeschlagen. Am Donnerstag geht es vier Stunden vor der Opening Bell in New York um ein halbes Prozent nach unten. Zuletzt wechselten die Scheine für 222,72 Dollar den Besitzer.
Die Anteilsscheine der Google-Mutter Alphabet fielen derweil um 0,3 Prozent und notierten zuletzt bei 199,38 Dollar.
Regulierungsthemen sind nichts Neues für Big Tech. Kurzfristige Schwankungen könnten auftreten, doch langfristig bleiben die Geschäftsfelder beider Konzerne aussichtsreich und profitabel. DER AKTIONÄR rät daher, bei Apple und Alphabet an Bord zu bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.