Der britische Pharma-Riese GSK (vormals GlaxoSmithKline) will sich im Bereich der Onkologie mit einer Übernahme verstärken. Das Unternehmen will für bis zu 1,15 Milliarden Dollar die amerikanische Biotech-Firma IDRx akquirieren. Bereits in der Vorwoche hatte die Nachrichtenagentur Reuters über die Absichten von GSK berichtet.
GSK sichert sich mit der Transaktion die Substanz IDRX-42. Der Wirkstoff wird derzeit in einer Phase-1/1b-Studie bei Patienten mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) untersucht. Hierbei handelt es sich um einen seltene Krebsart des Verdauungstraktes.
Spannend in diesem Zusammenhang: Der Ursprung des sogenannten KIT-Inhibitors liegt im hessischen Darmstadt. Denn der im DAX notierte Life-Science-Konzern Merck KGaA hat den Wirkstoff ursprünglich entdeckt, allerdings im Jahr 2022 im Rahmen eines Lizenzdeals an die amerikanische Firma übertragen.
GSK wettet mit der Übernahme von IDRx auf eine neue Behandlungsoption bei Patienten mit GIST. Dass sich die Briten im Bereich der Onkologie verstärken, verwundert den AKTIONÄR indes nicht. In der Division "Specialty Medicines" legte das Geschäft mit Krebsmitteln allein im dritten Quartal 2024 um knackige 94 Prozent zu. M&A ist auch hier eine tragende Säule: Beispielsweise sorgte GSK im Dezember 2018 mit der milliardenschweren Übernahme von Tesaro für Schlagzeilen. Kostenpunkt damals: 5,1 Milliarden Dollar.
GSK sichert sich eine aussichtsreiche Substanz für einen fairen Preis mit der Übernahme der nicht börsennotierten IDRx. Der amerikanische Präzisionsonkologie-Spezialist passt gut in das Portfolio der Briten. Firmenchefin Emma Walmsley dürfte auf weitere Deals in dieser Größenordnung aus sein, um das Entwicklungsportfolio zu erweitern. Wer beim europäischen Dividenden-Titel investiert ist (aktuelle Dividendenrendite: 4,4 Prozent), beachtet den Stopp bei 15,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: GSK.