Die Aktie von Delivery Hero steht am ersten Handelstag nach den Weihnachtstagen kräftig unter Beschuss. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es mehr als zwölf Prozent nach unten. Grund ist ein Rückschlag in Taiwan. Die dortige Wettbewerbsbehörde TFTC werde dem im Mai bekanntgegebenen Verkauf des Food-Panda-Geschäfts in Taiwan nicht freigeben, teilte das Unternehmen über die Weihnachtsfeiertage mit.
Der US-Fahr- und Lieferdienst Uber hatte den Bereich in einem mehrstufigen Geschäft für knapp eine Milliarde Dollar erwerben wollen. Außerdem hatten die Amerikaner den Kauf eines kleinen Anteils an Delivery Hero vorgehabt. Uber könne gegen die Entscheidung von TFTC Berufung einlegen oder die Transaktion beenden, hieß es in der Mitteilung weiter. Uber-Aktien zeigten sich im Gegensatz zu Delivery Hero zuletzt relativ unbeeindruckt von den Neuigkeiten.
Die meisten Investoren mit einer erfolgreichen Übernahme gerechnet. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Delivery Hero aber dennoch auf "Overweight" mit einem Kursziel von 49 Euro belassen. Die Ankündigung sei ein klarer Negativpunkt für den Essenslieferanten, denn die meisten Investoren seien überzeugt davon gewesen, dass der Deal zustande komme, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er sehe zwar noch Raum für andere Veräußerungen in der Region, die als positive Kurstreiber wirken könnten, aber in den kommenden Tagen dürfte der Aktienkurs zunächst einmal erheblich belastet werden.
Als die Übernahmevereinbarung Mitte Mai bekanntgegeben wurde, war der Aktienkurs von Delivery Hero in einer ersten Reaktion um mehr als ein Fünftel angesprungen. Inzwischen liegt der Aktienkurs allerdings wieder etwas tiefer. Mittelfristig betrachtet hängt die Aktie in dem seit Mitte 2022 ausgebildeten Seitwärtstrend fest. Klare positive Impulse fehlen. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die Aktie ist kein Kauf, es gibt deutlich bessere Werte. Wo Anleger stattdessen zugreifen können, erfahren Sie in Ausgabe 01/2025 von DER AKTIONÄR, in der die Reaktion ihre Favoriten für das neue Jahr verrät. Hier geht es zum E-Paper.
Enthält Material von dpa-AFX