Delivery Hero thront der MDAX-Spitze. Das überrascht, war das Papier in den vergangenen Monaten kaum gefragt bei Anlegern. An der Börse wird jedoch darauf verwiesen, dass die Aktie den Sprung über die 21-Tage-Linie geschafft hat. Doch wenn man etwas über den MDAX hinaus ins europäische Ausland blickt, dann stoßen auch die Branchenkollegen Just Eat Takeaway und Deliveroo auf Kaufinteresse, wie die Kursgewinne von 2,9 beziehungsweise 1,3 Prozent zeigten.
Die Schweizer Großbank UBS rät bei Delivery Hero weiter zum Kauf. Das bestätigte Kursziel von 55 Euro beinhaltet eine Verdoppelung des aktuellen Aktienkurses. Daten belegten einen im Januar stabilisierten Marktanteil der Tochter Baemin in Südkorea, schrieb Analyst Jo Barnet-Lamb. Das dortige Marktwachstum sei im Dezember prozentual zweistellig geblieben. Der Fokus liege 2025 weiter auf einer möglichen schrittweisen Erholungsstory des Unternehmens. Als möglichen Kurstreiber für die Branche sah ein Händler zudem Vorschuss-Lorbeeren für die an diesem Donnerstag anstehenden Quartalszahlen von Delivery Hero.
Schon vor rund einem Monat hatte JPMorgan in das gleiche Horn gestoßen und bei dem Titeln zum Kauf geraten. JPMorgan sieht einen stabilen Umsatz und höhere Profitabilität in der gesamten Branche. Das könnte zu einer Neubewertung führen.
Technisch mag der Sprung über die 21-Tage-Linie gelungen sein. Doch ein wirkliches Kaufsignal würde sich erst bei einem Sprung über die 30-Dollar-Marke ergeben. Hier liegt das Jahreshoch, das im Januar erreicht worden ist. DER AKTIONÄR sieht derzeit keinen Grund zum Einstieg bei Delivery Hero. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen fest, der Verlust dürfte im laufenden Jahr bei 47 Millionen Euro liegen. Das zumindest erwarten die Analysten. Und technisch ist die Aktie auch noch nicht aus dem Gröbsten raus.
Enthält Material von dpa-AFX