Kaum ist Trump zurück im Weißen Haus, macht der Krypto-Riese Coinbase ernst: Vier politische Schwergewichte ziehen ins Beratergremium ein – ein klarer Schachzug, um den Einfluss auf die Regulierung zu sichern. Zufall? Wohl kaum! DER AKTIONÄR zeigt, wie Coinbase mit gezieltem Lobbyismus seinen Erfolg weiter ausbauen will.
Coinbase hat sein Beratungsgremium, den Global Advisory Council mit prominenten Namen aus Politik und Finanzwelt verstärkt. Zu den neuen Mitgliedern gehören die ehemalige Senatorin Kyrsten Sinema und Trumps Co-Wahlkampfleiter Chris LaCivita, aber auch der ehemalige Präsident der Federal Reserve Bank of New York, Bill Dudley. Komplettiert wird das Quartett von Luis Alberto Moreno, dem ehemaligen Präsidenten der Inter-American Development Bank (IDB), der während Trumps Amtszeit pragmatisch mit dessen Regierung zusammenarbeitete. Sein Nachfolger in der IDB, Mauricio Claver-Carone, wurde damals mit massiver Unterstützung der Trump-Administration gegen die übliche Lateinamerika-Tradition durchgesetzt und war zuvor ein Berater von Trump.
Laut Coinbase sollen die Neuzugänge das Führungsteam des Unternehmens bei der Bewältigung neuer politischer und regulatorischer Herausforderungen unterstützen. „Die neuen Mitglieder bringen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit führenden Politikern aus dem gesamten politischen Spektrum mit“, so das Unternehmen.
Während Präsident Trump bereits eine kryptofreundliche Haltung einnimmt und sich für eine klarere Regulierung ausspricht, sieht Sinema weiterhin Handlungsbedarf. Sie betonte: „Einige Leute denken, dass wir jetzt eine Trump-Administration haben, die Krypto-freundlich ist, und dass wir mit David Sacks den Krypto-Zar haben, weshalb wir keine Gesetze mehr brauchen. Das ist falsch. Wir haben immer noch eine Situation, in der sich Verbraucher ohne viel Aufklärung oder Hilfe von außen nicht sicher fühlen können."
Laut LaCivita hat Trump „viel von Barron", dem jüngsten Sohn des Präsidenten, über Krypto gehört. „Der Boss war sehr daran interessiert, so viel wie möglich darüber zu erfahren“, fügte LaCivita hinzu. „Der Präsident hat deutlich gemacht, dass er an vorderster Front dabei sein will.“
Die strategischen Neuzugänge im Global Advisory Council von Coinbase zeigen das Bestreben des Unternehmens, seine Einflussnahme auf die Politik insbesondere im Krypto-Sektors auszubauen. Außer Frage steht, dass Coinbase davon profitieren dürfte. Die Aktie, die nur knapp unterhalb der 300-Dollar-Marke notiert, bleibt ein Kauf.