In einem schwachen Gesamtmarktumfeld hat die Aktie von Canopy Growth am Montag einmal mehr ein neues Rekordtief markiert. Damit notiert sie – unter Beachtung des durchgeführten Reverse-Splits – erstmals unter der Marke von zwei Dollar. Es stellt sich deshalb die Frage, ob der neue CEO die Misere beenden kann.
Bereits vor rund vier Wochen gab es einen Führungswechsel beim Cannabis-Produzenten. Ex-CEO David Klein räumte seinen Posten am 6. Januar für seinen Nachfolger Luc Mongeau. Klein bleibt dem Konzern allerdings noch bis Ende August dieses Jahres erhalten und übernimmt eine Rolle als Sonderberater.
Das Erbe, welches Mongeau antritt, ist alles andere als einfach. Zwar konnte Canopy in den letzten Jahren die Nettoverschuldung, welche zwischenzeitlich über eine Milliarde Dollar betrug, deutlich reduzieren. Doch das ging auf Kosten der Aktionäre, welche durch viele Kapitalmaßnahmen immer wieder verwässert wurden. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2018 ging es für die Papiere von Canopy um 99,69 Prozent nach unten. Wer damals 1.000 Euro investierte, hat noch 3,10 Euro übrig.
Zwar ist der Führungswechsel ein positives Signal an die Anleger. Doch auch der neue CEO wird aus Wasser keinen Wein machen können. Da Canopy in den vergangenen Monaten stark auf die Expansion in die USA gesetzt hat, ist Mongeau ebenso auf eine bundesweite Legalisierung angewiesen, wie es schon Klein war. Andernfalls wird er das Ruder wohl kaum herumreißen können – sowohl operativ als auch kapitalmarktseitig betrachtet. Seiner ersten Feuerprobe muss sich Mongeau am 7. Februar unterziehen, wenn Canopy seine Quartalszahlen präsentiert.
Egal ob mit Klein oder Mongeau als CEO, einzig die bundesweite Legalisierung in den USA könnte für einen Turnaround bei Canopy Growth sorgen. Da diese allerdings derzeit nicht in Sicht ist, sollten Anleger sich von dem Cannabis-Sektor weiterhin fernhalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Canopy Growth.