Canopy Growth hat seine Anleger am Freitag einmal mehr enttäuscht. Der Cannabis-Produzent verfehlte die Prognosen für das abgelaufene Quartal bei fast allen Parametern deutlich. Im vorbörslichen US-Handel verliert die Aktie rund 15 Prozent. Die jüngsten Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung dürften damit vorbei sein.
Im Gegensatz zum Branchenkollegen Aurora Cannabis konnte Canopy die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Zwar konnte man mit 74,8 Millionen Kanadische Dollar mehr erlösen als die prognostizierten 69,7 Millionen Dollar. Doch einerseits fiel das bereinigte EBITDA mit 3,47 Millionen Dollar deutlich niedriger aus als die von den bei Bloomberg gelisteten Experten erwartete Summe von 4,19 Millionen Dollar. Zum anderen stand unter dem Strich mit 1,11 Dollar ein mehr als doppelt so hoher Verlust pro Aktie wie im Vorhinein angenommen. Hier rechneten die Analysten mit 0,48 Dollar.
Trotz der miserablen Zahlen zeigte sich der neue CEO Luc Mongeau optimistisch: „Das dritte Quartal von Canopy Growth zeigt, dass unser Unternehmen die richtigen Voraussetzungen für Erfolg hat.“ Vor allem das anhaltende Wachstum des Medizinal-Cannabis-Geschäfts, die starke Performance der deutschen Vaporizer-Marke Storz & Bickel sowie die erfolgreiche Einführung der mit Claybourne angereicherten Pre-Rolls in Kanada würden das Unterstreichen. „In meiner neuen Rolle als CEO konzentriere ich mich darauf, eine nachhaltige Profitabilität zu erreichen und unseren Wert in den wichtigsten Märkten und Segmenten zu maximieren“, fügte Mongeau hinzu.
Im Gegensatz zu Aurora konnte Canopy nicht mit seinen Quartalszahlen überzeugen und wird deshalb zurecht vom Markt abgestraft. Die Einschätzung des AKTIONÄR bleibt deshalb unverändert: Erst mit dem Rescheduling und dem SAFE BANKING Act in den USA wird der Cannabis-Sektor wieder interessant. Anleger halten sich nach wie vor fern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Canopy Growth.