Gestern legte die BP-Aktie nach Berichten über einen Einstieg von Paul Singers Hedgefonds Elliott beim Energieriesen noch kräftig zu. Heute hat das Unternehmen Zahlen für das vierte Quartal 2024 vorgelegt. Und in diesen spiegelte sich das zuletzt schwierige Marktumfeld für Energiekonzerne Ende 2024 wider. So sank der Gewinn deutlich.
Mit einem bereinigten Nettoergebnis von 1,19 Milliarden Dollar lag BP satte 61 Prozent unter dem Niveau des vierten Quartals 2023. Zudem wurden die Analystenprognosen verfehlt. Immerhin konnte die Nettoverschuldung um fünf Prozent auf 23 Milliarden Dollar deutlicher verringert werden als Experten zuvor erwartet hatten.
Die Quartalsdividende soll indes wie erwartet bei 8,0 US-Cent belassen werden. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet ergibt sich daraus eine stattliche Rendite von knapp 5,5 Prozent. Zudem will der Konzern – gewohnt ideenlos – 1,75 Milliarden Dollar in den Rückkauf von Aktien investieren.
CEO Murray Auchincloss erklärte: "2024 haben wir die Grundlagen für Wachstum gelegt. Wir haben unser Portfolio umgestaltet – neue Großprojekte genehmigt und unsere Investitionen in kohlenstoffarme Kraftwerke konzentriert - und wir haben große Fortschritte bei der Kostensenkung gemacht. Aufbauend auf den in den letzten zwölf Monaten ergriffenen Maßnahmen planen wir nun eine grundlegende Neuausrichtung unserer Strategie und weitere Leistungsverbesserungen, die alle der Steigerung von Cashflow und Rendite dienen sollen. Dies wird eine neue Richtung für BP sein. Wir freuen uns darauf, sie bei unserem Capital Markets Update am 26. Februar vorzustellen."
Die Zahlen waren wie erwartet mau. Indes ist immer noch unklar, in welchem Umfang Elliott bei BP zugegriffen hat und was die Hauptbeweggründe waren. Nachvollziehbar ist der Einstieg beim britischen Energieriesen jedenfalls. Denn der Konzern ist sehr breit und strategisch sinnvoll aufgestellt, verfügt über eine solide Bilanz und gute Aussichten. Zudem ist die Aktie günstig bewertet und lockt mit einer attraktiven Dividendenrendite. Darüber hinaus hat sich auch das Chartbild zuletzt weiter aufgehellt. Die BP-Aktie bleibt daher ein Kauf, der Stopp sollte auf 3,80 Euro nachgezogen werden.