Der Kryptomarkt erlebte in den letzten 24 Stunden einen regelrechten Ausverkauf, der zu Liquidationen im Wert von über zwei Milliarden Dollar führte. Auslöser war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Importzölle zu erheben, was den Bitcoin-Kurs auf rund 91.500 Dollar fallen ließ.
Laut Daten der Krypto-Plattform Coinglass wurden in den letzten 24 Stunden mehr als 733.471 Positionen liquidiert. Die Gesamtsumme der Liquidationen belief sich auf 2,24 Milliarden Dollar. Davon entfielen rund 1,88 Milliarden Dollar auf Long-Positionen und 359,6 Millionen Dollar auf Short-Positionen.
Bitcoin fiel in den letzten 24 Stunden um 5,6 Prozent auf aktuell 94.270 Dollar, während Ethereum 17,3 Prozent auf 2.560 Dollar verlor. Die gesamte Marktkapitalisierung des Kryptowährungsmarktes schrumpfte in den letzten 24 Stunden um 10,9 Prozent und liegt nun bei 3,19 Billionen Dollar, wie Daten von CoinGecko zeigen.
Trumps Plan sieht vor, ab Dienstag Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie zehn Prozent auf kanadische Energie und Waren aus China zu erheben. Kanada kündigte umgehend einen Gegenzoll von 25 Prozent an, der am selben Tag in Kraft treten soll. Ähnliche Reaktionen werden auch von Mexiko und China erwartet.
Inflationsängste belasten Kryptos
Dies hat Inflationsängste neu entfacht, da zusätzliche Zölle die Preise weiter unter Druck setzen und Risikoanlagen einschließlich Kryptowährungen belasten könnten. Huang, CEO von Kronos Research, erklärte, dass Investoren nun befürchten, dass die durch die Zollpolitik ausgelöste Inflation die Federal Reserve dazu zwingen könnte, die Zinsen länger als erwartet hochzuhalten.
Viele Marktbeobachter sind skeptisch, was die Vorteile der Zölle angeht. Ein Artikel im Wall Street Journal bezeichnete sie am Wochenende als den "dümmsten Handelskrieg der Geschichte".
Der Bitcoin-Kurs wurde erneut von seiner Unterstützung bei rund 91.500 Dollar aufgefangen. Wichtig ist nun, dass sich der Kurs auch heute Nachmittag im US-Handel über diesem Niveau halten kann. Danach dürfte der Markt einen „aggressiveren“ Präsidenten Trump bereits eingepreist haben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.