Am vergangenen Freitag ist die Aktie des dänischen Wirkstoffforschers Gubra im Tagesverlauf plötzlich angesprungen. Frischen Rückenwind lieferte kein geringerer als Novo Nordisk. Denn der Biopharma-Riese hatte gute Neuigkeiten zum Adipositas-Hoffnungsträger Amycretin im Gepäck (DER AKTIONÄR berichtete).
Bei Amycretin handelt es sich um einen lang wirkenden GLP-1- und Amylin-Rezeptor-Agonisten. Gubra verfolgt mit seinem Adipositas-Wirkstoffkandidaten GUBamy einen ähnlichen Ansatz, basiert der Wirkstoff, bei dem Gubra im vergangenen November mit ersten vielversprechenden Phase-1-Studiendaten aufwarten konnte, ebenfalls auf dem Peptidhormon Amylin.
Das Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert. Amylin reguliert den Blutzucker und sorgt für eine verlangsamte Magenentleerung sowie ein verstärktes Sättigungsgefühl. Mehrere Amylin-Projekte befinden sich bereits in der klinischen Entwicklung, darunter eben GUBamy von Gubra oder auch Petrelintide von der ebenfalls in Dänemark beheimateten Zealand Pharma.
Weitere GUBamy-Daten, in diesem Fall aus einer Mehrfachdosis-Eskalationsstudie (MAD), sollen im laufenden ersten Halbjahr 2025 vorgelegt werden.
Gubra dürfte für GUBamy auf einen lukrativen Partner-Deal aus sein. Dass Novo Nordisk die Entwicklung von Amycretin wiederum weiter voranbringen will, könnte die Verhandlungsposition von Gubra erneut verbessern. Ohnehin ist die Pipeline des Konzerns prall gefüllt: Das Unternehmen verfolgt acht Adipositas-Programme in frühen Phasen, von denen drei wiederum an den deutschen Pharma-Riesen Boehringer Ingelheim verpartnert sind.
Die Story von Gubra ist und bleibt spannend. Kann das Unternehmen für GUBamy oder andere Programme an Land ziehen, dürfte das weitere Werte heben. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand und setzen auf einen positiven Newsflow in den kommenden Wochen und Monaten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Gubra befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.