Der DAX hat am Montag wegen anhaltender Sorgen über die Zins- und Inflationsentwicklung den jüngsten Abwärtstrend fortgesetzt. Allerdings konnte der deutsche Leitindex seine Verluste im Handelsverlauf eindämmen. Zum Schluss notierte er 0,41 Prozent im Minus bei 20.132,85 Punkten. Damit behauptete er sich deutlich über der runden Marke von 20.000, der er zeitweise gefährlich nahe gekommen war.
Am deutschen Aktienmarkt wirkt der überraschend starke Arbeitsmarktbericht aus den USA vom Freitag immer noch nach. Der hatte zur Folge, dass die Anleiherenditen weiter stiegen und somit sich Staatsanleihen immer mehr zu einer sinnvollen Alternative zu Aktien entwickeln.
Gegen den Trend stemmten sich im DAX neben den Sartorius-Vorzügen (+3,3 Prozent) und RWE (+1,6 Prozent) vor allem die deutschen Autowerte, angeführt vom Sportwagenbauer Porsche AG mit einem Anstieg um 1,4 Prozent. Hier hieß es, dass Auslieferungszahlen für das vierte Quartal gut aufgenommen worden seien. Mercedes-Benz und Volkswagen legten um bis zu 0,7 Prozent zu.
Ansonsten bewegten Analysten die Kurse, die zum Jahresauftakt weiterhin ihre Favoriten und weniger präferierten Papiere für 2025 nennen. Der Aixtron-Kurs verlor 7,2 Prozent, nachdem Hauck & Aufhäuser die bisherige Kaufempfehlung aufgab. Begründet wurde dies mit der Nachfrage nach Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern, für deren Herstellung das Unternehmen die Anlagen liefert.
Im SDAX reagierten einige Werte mit teils deutlichen Schwankungen auf ein Paket an Umstufungen durch das Analysehaus Jefferies. Nach Kaufempfehlungen zogen die Aktien von SMA Solar und PVA Tepla um 4,6 beziehungsweise 3,2 Prozent an. Während die Experten nun günstigere Bedingungen für mittelgroße europäische Unternehmen sehen, verwiesen sie bei SMA und PVA nach düsterer Kursentwicklung auf ein jeweils attraktiveres Profil von Chancen und Risiken.
Unter mehreren Jefferies-Abstufungen auf "Hold" war vor allem Verbio mit einem Kurseinbruch um 15,8 Prozent negativ auffällig. Für den schon 2024 zweitgrößten SDAX-Verlierer bleiben die Experten vorsichtig. Beim Biokraftstoffe-Hersteller sehen sie Bilanzrisiken durch mögliche Abschreibungen auf Emissionszertifikate.
Enthält Material von dpa-AFX